Kindergartenstart: Sind Mama und Papa auch bereit?

In wenigen Wochen beginnt für viele Kinder die Kindergartenzeit. Große Vorfreude aber auch ein bisschen Ängstlichkeit, Nervosität und Unsicherheit gehören da dazu – und das nicht nur bei den Kleinen.

Es ist nun wirklich wahr: das kleine Kind, das gefühlt gerade erst noch in unseren Armen lag, von uns gewickelt wurde und sich nur von Mama und Papa trösten ließ, ist kein Kleinkind mehr. Aus unserem Baby wird ein Kindergartenkind. Der Kindergartenstart steht vor der Tür. Das Kind ist bereits so weit entwickelt, dass es gut einige Stunden ohne seine engsten Bezugspersonen auskommen kann. Auch freut es sich darauf, gemeinsam mit anderen Kindern zu spielen, zu singen und neue Abenteuer zu erleben.

Das pädagogische Personal ist darauf geschult sich nicht „nur“ um die Kinder zu kümmern. Für uns Eltern haben sie ebenfalls ein offenes Ohr. Gerne können wir um Hilfe oder Rat fragen und Unterstützung seitens der Pädagogen annehmen. Eine gute Beziehung zwischen Eltern und dem Personal erleichtert die Eingewöhnung des Kindes.

Zeit bewusst einplanen

Für eine erfolgreiche Eingewöhnung ist es auch von Vorteil genügend Zeit einzuplanen. Das Kind im Stress noch schnell vor der Arbeit im Kindergarten abzugeben, geht in der ersten Zeit meist nicht. Kinder brauchen am Anfang etwas länger bis sie den Eltern alles gezeigt haben, was es im Kindergarten zu entdecken gibt. Manche brauchen auch die Gewissheit, dass Mama oder Papa noch kurz wartet oder Zeit für ein Abschiedsritual hat. Es kann durchaus vorkommen, dass das Kind es gerne hätte, dass Mama und Papa die ersten Tage im Kindergarten bleiben. Für viele Kinder ist es auch leichter den Übergang zu schaffen, wenn die Aufenthaltsdauer im Kindergarten und somit die Trennung von den Eltern langsam gesteigert wird. Dabei gilt, dass die Wünsche aller (Kind, Eltern, Kindergarten) gemeinsam besprochen werden. Nur so können die gegenseitigen Erwartungen auch erfüllt werden.

Spielzeug im Kindergarten

Auch Eltern sind bereit für den Kindergartenstart

Meist sind Begriffe wie „das Kind loslassen“ oder „das Kind hergeben“ negativ behaftet. Es geht darum, sich bewusst zu werden, was der Kindergartenstart eigentlich bedeutet, nämlich: das Kind fachlich ausgebildeten Betreuern für einen vorhersehbaren Zeitraum in einer dafür geeigneten Umgebung anvertrauen.

Oft geht es auch um eine bewusste Auseinandersetzung mit den eigenen Gefühlen. Dies kann Klarheit bringen. Gefühle müssen nicht unterdrückt, sehr wohl aber reflektiert werden! Meist folgt beim Kindergartenstart das Erlebnis, dass Unsicherheit und Traurigkeit (bei Kindern und Eltern) nachlassen und Freude am Neuen die Oberhand gewinnt. Neue Handlungsmöglichkeiten eröffnen sich dadurch auf beiden Seiten.

Abschließend bleibt noch zu erwähnen, dass der Kindergarten niemals als Konkurrenz anzusehen ist. Vielmehr können wir uns darüber freuen, dass unser Kind den Kindergarten gerne besucht. Gleichzeitig wissen wir nämlich auch, dass wir Eltern die Experten für unser Kind bleiben und unsere Elternrolle nie übertroffen werden kann. Sowohl Eltern als auch Kinder brauchen sich also nicht vor dem Kindergartenstart fürchten.

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Ein Artikel von

Portraitfoto Bettina Fauler

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