„Ich will aber nicht in den Kindergarten“ – Die Eingewöhnungsphase

Die Aufregung ist groß, bei Eltern und bei Kindern, wenn die Kindergartenphase beginnt. Den Kindern wird dies vielleicht schmackhaft gemacht, weil man den ganzen Tag spielen kann und unter anderen Kindern ist. Für Kinder, die lange Zeit zuhause bei einem Elternteil waren, ist die Umstellung vielleicht nicht so gut.

Sicherheit weitergeben

Meist verläuft die Eingewöhnungsphase sehr sanft und über mehrere Tage oder auch Wochen. Zuerst ist man einige Zeit mit dem Kind gemeinsam in der Gruppe und verabschiedet sich nach und nach für längere Zeit und lässt das Kind alleine. Ob dem Kind diese Trennung zusagt und wie es darauf reagiert, wird von mehreren Faktoren beeinflusst. Unter anderem auch von der Einstellung der Eltern. Sind diese nämlich tatsächlich davon überzeugt, dass Kindergarten etwas Tolles ist und dass sich das eigene Kind unter anderen Kindern sicherlich wohl fühlen wird, ist der Einstieg wahrscheinlich unkomplizierter. Das Kind spürt die Zuversicht der Eltern und kommt erst gar nicht auf die Idee, dass irgendetwas an der Tatsache, dass es jetzt in den Kindergarten geht, nicht stimmen könnte. Natürlich gibt es auch hier Ausnahmen, erfahrungsgemäß funktioniert solch ein Übergang jedoch reibungsloser.

Kinder spüren Unsicherheit

Sind sich die Eltern in der Wahl des Kindergartens unsicher, sagt ihnen die Betreuerin nicht zu oder haben sie als Kinder vielleicht selbst schlechte Erfahrungen gemacht, kann sich diese Unsicherheit auch beim Kind bemerkbar machen. Einigen Eltern fällt die Trennung an sich schwer. Sie verabschieden sich und kommen nochmal für einen Kuss oder eine Umarmung zurück. Wenn Kinder weinen, ist es besonders schwer Abschied zu nehmen. Manche schauen dann vielleicht durchs Fenster oder die Tür zurück, ob alles OK ist und das Weinen aufgehört hat.

All das darf sein.

Die Umstellung betrifft nicht nur das Kindergartenkind, auch für die Eltern beginnt eine neue Lebensphase. Um diesen Neubeginn so unkompliziert wie möglich zu gestalten, ist es in jedem Fall lohnenswert im Gespräch mit den Pädagoginnen zu bleiben, um einen individuellen Ablauf zu finden, der für Eltern und Kind passt. Vielleicht ist ein eigenes, kurzes Verabschiedungsritual möglich. Manchmal hilft auch ein kleines Trösterlein, das eigens und nur für diesen Moment des Tages gedacht ist. Die Beziehung zwischen Eltern und Betreuerinnen spielt eine sehr wesentliche Rolle und es ist von Vorteil, wenn beide Seiten eine gute und offene Kommunikation pflegen. Wenn die Eltern Vertrauen zu den Betreuungspersonen aufbauen können, fällt es auch dem eigenen Kind leichter.

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Ein Artikel von

Portraitfoto Melanie Scheucher

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