Erziehung ist (k)ein Kinderspiel! – Was tun, wenn Kinder auf die Eltern einschlagen?

Oma versucht es immer wieder mit einem Mix aus Überraschung, Humor und liebevoller Konsequenz, um Theo zu helfen, schlechte Gewohnheiten abzulegen.

„Das darfst du nicht!“

Klein Theo, 16 Monate, hat mit beginnender Trotzphase seit kurzem eine Unart entwickelt: Wenn man ihm etwas verbietet, schlägt er mit seinen kleinen Händchen auf die Person ein. Mama sagt ihm: „Nein, das darfst du nicht, das tut weh!“ was ihn allerdings ziemlich unberührt lässt. Papa schaut ihn böse an und meint ebenfalls: „Das darfst du nicht!“ Klein Theo weiß aber ganz genau, richtig böse kann man ihm nicht sein. Bei nächster Gelegenheit tut er es wieder.

Versuchen Sie es mit Überraschung und Humor

Seine Oma hat sich neulich etwas anderes einfallen lassen. Als er wieder einmal mit seinen kleinen Händchen auf sie einschlagen wollte, fasste sie diese, schüttelte sie und sagte: „Guten Tag, kleiner Theo, guten Tag!“, so, als wollte sie ihn begrüßen. Das fand er lustig und begann herzlich zu lachen. So ging das zwei bis drei Mal und die beiden hatten Spaß daran. Dann schaute sie ihn ernst an und sagte: „Omi hat dich sehr lieb!“ und streichelte ihn an der Wange. „Und du hast sie auch lieb“ und ließ sich von ihm streicheln. „Deshalb darfst du mich nicht schlagen! Okay?“ Das wurde mit einem Küsschen besiegelt.

Hier hat Oma mit Überraschung und mit Humor gepunktet. Kinder lieben originelle Einfälle, deshalb kam das gut an. Humor vor Ermahnung.

Diese kam in dezenter Dosierung am Ende der Intervention und Theo hatte verstanden.

„Eine Schwalbe macht noch keinen Sommer!“

Als Mama nach Hause kam und ihn auf den Schoß nahm, wollte er mit ihrem Schlüssel spielen, was sie nicht erlaubte, und schon schlug er auf Mama ein. Oma, die daneben stand, nahm schnell seine Hände, schüttelte sie und sagte wieder „Guten Tag, kleiner Theo, guten Tag!“ Alle mussten lachen. Und Oma wiederholte: „Mama hat dich lieb, deshalb darfst du sie nicht schlagen, auch nicht, wenn sie etwas verbietet!“

Ein Ritual, das er schnell versteht

Der Überraschungseffekt geht bald verloren, aber wenn Oma die Hände ergreift und schüttelt, bedeutet dies: „Nein, Hinhauen geht gar nicht!“ begleitet von einem ernsten Blick und dem Wörtchen „Stopp!“ und Theo lässt davon ab. Denn eines ist klar: „Wir haben einander lieb, und deshalb schlagen wir uns nicht!“ Oma versucht es immer wieder mit einem Mix aus Überraschung, Humor und liebevoller Konsequenz, um Theo zu helfen, schlechte Gewohnheiten abzulegen.


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Ein Artikel von

Portraitfoto Maria Neuberger-Schmidt

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