Vom Klassiker bis zum Knobelspaß: 12 Spiele für die Auto- oder Zugfahrt

Endlich durften wir die (geimpften) Großeltern wieder besuchen. Und weil der letzte Besuch schon so lange her war und die Kinder sich so sehr gefreut haben, waren selbst die 50 Minuten Autofahrt vor lauter Aufregung kaum zu ertragen.
Gott sei Dank fielen mir ein paar (spontane) Spiele ein, die wir mit Freuden gespielt haben um uns die Fahrt zu verkürzen.

Ich sehe was, was du nicht siehst

Ein Spieler sucht sich einen Gegenstand aus, verrät ihn jedoch nicht, sondern nur dessen Farbe. „Ich sehe was, was du nicht siehst, und das ist ROT.“ Dann nennen die Mitspieler abwechselnd so lange einen roten Gegenstand, bis der ausgewählte dabei ist.

Im Auto (oder im fahrenden Zug) gilt bei uns die Regelung, dass nur Sachen genannt werden dürfen, die IM Auto sind und nicht flüchtig vorbeiziehen oder aber beständig da sind, also z.B. die gelbe Sonne, graue Wolken oder ein blauer Himmel. Alles andere wäre ja unfair. 

Wie macht das Tier? Was ist das für ein Tier?

Ein lustiges Spiel, selbst für die Kleinsten, ich würde sagen ab dem Alter von etwa einem Jahr. Mama oder Papa machen ein Tier nach und das Kind soll erraten, was es ist bzw. umgekehrt darf natürlich auch die Tochter einen Tiernamen nennen und Mama macht das dazu passende Geräusch. Kuh – ‚muuuh‘, Hund – „wauwau“, Pferd – „wieher“, etc. Interessant wird es bei einem Maulwurf oder einem Schmetterling.

Ich packe in den Koffer und nehme mit…

Ein tolles Spiel, das das Erinnerungsvermögen trainiert. Ein Spieler beginnt und nennt einen Gegenstand, der nächste Spieler wiederholt den Gegenstand und hängt seinen dazu, der dritte Spieler wiederholt beide Gegenstände und hängt wiederum seine Wahl dazu. Die Wortschlange kann sehr lange werden und muss immer in der richtigen Reihenfolge wiedergegeben werden.

Kind Zug Bleistift

Wer es etwas kniffliger mag, kann die Auswahl der Dinge auf „Sommerurlaub“ oder „Winterurlaub“ beschränken. Das endet zwar manchmal in Diskussionen, ist aber gleichzeitig sehr lustig, weil die Kinder auf die interessantesten Ideen kommen, was man denn alles in einen Koffer packen kann. 

Personen raten oder Tiere raten

Ein Spieler sucht sich ein Tier aus, verrät es aber nicht. Die anderen Mitspieler stellen Fragen, die Antwort darauf darf nur „ja“ oder „nein“ lauten. 

Für kleinere Kinder muss man die Fragen natürlich entsprechend anpassen, was manchmal nicht ganz biologisch korrekt ist. Aber darum geht es ja auch nicht: „Lebt das Tier im Wasser?“,  „Wohnt das Tier in einem Baum?“.
Für etwas größere Kinder können die Fragen anspruchsvoller sein: „Ist es ein Säugetier?“, „Ist es eine Amphibie“, „Ist es ausgestorben?“

Das Spiel „Personenraten“  funktioniert ähnlich. Weil meine Jüngste erst drei Jahre ist, wählen wir nur Personen aus, die wir alle in der Familie kennen und tasten uns dann heran: „Ist die Person männlich (weiblich)?“, „Kenne ich sie vom Kindergarten (Schule, Nachbarschaft, Sportverein)?“ Grundsätzlich kann man das Spiel auch mit berühmten Persönlichkeiten, Sportlern oder Politikern spielen.

Wörterkette

Dieses Spiel eignet sich meiner Erfahrung nach ab dem Vorschulalter. Zu einem Thema wird eine Wörterkette gebildet, indem immer der letzte Buchstabe eines Wortes der erste Buchstabe des nächsten sein muss. Wer als erstes nichts mehr weiß, ist raus. 

Zum Thema Tiere: ElefanT- TrampeltierR- RattE- EntE- ErdferkeL- LamA-AmeisE

A-Z Spiel

Ebenfalls für Vorschul- oder Schulkinder eignet sich das Spiel A-Z. Vorab wird ein Thema ausgewählt (z.B. Tiere), dann wird dem Alphabet nach abwechselnd oder gemeinsam dazu ein Wort genannt. Ameise, Bär, Camäleon, Dachs, Elefant, Fuchs, etc.

Lieder raten

Ein Mitspieler summt eine Melodie und die Anderen müssen das Lied erraten. Funktioniert auch mit der Titelmusik von Kinderserien oder Hörbüchern. 

Wer sieht als erstes …

..drei weiße Autos, einen grünen LKW, vier rote Autos, etc. Für die Dreijährige ist es noch schwierig, wenn mehr als drei oder vier Gegenstände gefordert sind, sie mag noch nicht so weit zählen und kann sich auch noch nicht so lange konzentrieren. 

Farben-Bingo

Jedes Kind nennt eine Farbe und beobachtet dann die (vorbeiziehende) Umgebung. Wer als erstes fünf Gegenstände in seiner Farbe genannt hat, hat gewonnen. Für kleine Kinder reichen drei Gegenstände, für größere können es auch sieben sein. 

Reisebingo: Bingo für die Autofahrt oder Zugfahrt

Für jene Familien, die eine längere Reise planen fallen mir einige Spiele ein, für die man zumindest Stifte und Blöcke benötigt: Schon zu Hause kann eine Liste mit Dingen erstellt werden, die auf der Autobahn oder neben den Bahngleisen zu entdecken sind.  Diese werden abgehakt und wer als erstes alle Gegenstände gesehen hat, hat gewonnen. Mein Tipp dazu: eine feste Unterlage für den Spielzettel und ev. mehrere Stifte mit einplanen, diese fallen nämlich sehr gerne runter und rollen dann (unerreichbar) unter den Vordersitz oder in eine blöde Ecke im Auto. Schulkinder, die schon lesen können, dürfen die Dinge auf einer Liste abhacken, für die kleineren ist es gut, wenn man eine Tabelle mit gedruckten Symbolen und einfacheren Wörtern wählt. Beispiel Reisebingo ohne Symbole:

Transport symbole

Geschichten weiter erzählen

Ein Mitspieler beginnt mit einem Satz: „Es war einmal ein kleiner Bär, der lebte in einem weißen Haus im Wald“, der nächste Spieler erzählt die Geschichte weiter.
Wer es etwas anspruchsvoller mag, kann einen Stapel an Karten mitnehmen, auf denen einzelne Begriffe notiert sind. Derjenige Spieler, der an der Reihe ist, zieht eine Karte und führt die Geschichte mit einem Satz fort, in dem das Wort vorkommen muss, jede Karte darf nur einmal verwendet werden.

Stadt-Land-Fluss

Ein Klassiker unter den Reisespielen, den ich aus meiner Kindheit noch gut kenne und den ich nicht vorenthalten möchte. Gut zu spielen ab dem Grundschulalter und nur dann, wenn den Kindern nicht flau wird beim Auto fahren. Das lange Starren auf einen Zettel führt ja manchmal zu Übelkeit.
Man braucht für das Spiel einige Blätter Papier oder einen Block und Stifte und notiert Kategorien in einer Tabelle: Stadt, Land, Fluss, Vornamen, Berufe, Pflanze, Tier, Kleidungsstück, Prominente, etc.
Einer der Spieler zählt in Gedanken das Alphabet auf, ein anderer sagt Stopp und alle beginnen zu schreiben. Erfolgt das Stopp z.B. beim Buchstaben F, so müssen alle Mitspieler ein Wort in jeder Kategorie finden (Stadt: Frankfurt, Land: Frankreich, etc.). Wer zuerst fertig ist, ruft „fertig“ oder man vereinbart vor Beginn des Spieles eine maximale Spieldauer von fünf Minuten pro Buchstabe. 

Übrigens: Die Spiele eignen sich natürlich nicht nur, um eine lange Auto- oder Zugreise gut zu überstehen, sie verkürzen auch manche Wartezeit beim Arzt oder in der Warteschlange vor dem Kindermuseum. 

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