Top 5-Elternratgeber für Kindererziehung und -entwicklung

Die Elternschaft teilt sich – was Ratgeberlitertur angeht – in zwei Lager. „Wozu?“ fragen die einen und verweisen auf ihr Bauchgefühl. Das würde ihnen schon sagen, wie man am besten mit dem eigenen Nachwuchs umgeht. Dann gibt es die, bei denen sich die Bücher stapeln, noch bevor das Baby überhaupt auf der Welt ist. Bauchgefühl hin oder her, ich gehöre zum „Ratgeberlager“. Ich habe mir aus Büchern schon viele Inspirationen geholt, lese gerne Blogs zum Thema, befrage regelmäßig das Internet, wie das denn so gehen könnte mit der Erziehung. Über die Jahre habe ich meine Bücherfavoriten gefunden. Diese fünf Bücher nehme ich regelmäßig aus dem Regal:

Dein kompetentes Kind. Auf dem Weg zu einer neuen Wertgrundlage für die ganze Familie – Von Jesper Juul

Jesper Juul hat die Beziehung zu meinen Kindern stark beeinflusst. Was ich von ihm gelernt habe (das mit der Umsetzung in der Praxis ist ein anderes Paar Schuhe…): Kinder kooperieren immer. Kinder und Erwachsene sind absolut gleichwürdig. Die Eltern sind aber diejenigen, die in der Familie führen. Kinder wollen gesehen werden. Es sind immer die Eltern, die für die Stimmung in der Familie verantwortlich sind (Oh weh…). Persönlich sprechen und eigene Grenzen setzen.

 

Babyjahre. Entwicklung und Erziehung in den ersten vier Jahren – Von Remo Largo

Wann beginnen Kinder zu sprechen? Ist es normal, dass mein Baby sich noch nicht dreht? Warum wacht mein Kind nachts schreiend auf? Bei diesen und vielen anderen Fragen schlage ich in den „Babyjahren“ nach. Was mir gefällt: Remo Largo betont die individuelle Entwicklung der Kleinen. Da heißt es zum Beispiel: „Viele Eltern erwarten, dass ihr Kind mit 7 bis 10 Monaten krabbelt und mit etwa 12 Monaten die ersten Schritte macht. Solche Erwartungen werden von einem Teil der Kinder erfüllt, aber keineswegs von allen. Es gibt normal entwickelte Kinder, die monatelang auf dem Hosenboden herumrutschen, nie krabbeln und erst mit 18 bis 20 Monaten laufen.“

Doch! Erziehen kann leicht sein. Hilfreiche Geschichten und Tipps aus der Familie einer Elterntrainerin – Von Uta Allgaier

Uta Allgaier schreibt undogmatische und unterhaltsame Episoden über den Erziehungsalltag. Ich mag ihre Art, eigene Erfahrungen, professionellen Elterntrainer-Zugang und hilfreiche Gedanken aus der Ratgeberlandschaft so zu verknüpfen, dass ich mich oft verstanden fühle und denke: „Ja, das klingt logisch. Das probier ich gleich aus!“ Nach den Kapiteln, die unter anderem das gemeinsame Familienessen, Medienkonsum, Geschwisterstreit oder den Schulalltag zum Thema haben, gibt sie konkrete Tipps. Da heißt es dann: „Zwingen Sie Ihre Kinder nicht, zu teilen oder etwas von ihren Sachen abzugeben. Leben Sie lieber Großzügigkeit vor.“ Oder: „Stehen Sie hinter dem Kind, egal, was es angestellt hat oder was der Lehrer behauptet. Wenn wir unter uns sind, scheue ich mich nicht, Klartext mit ihm zu reden. Aber vor anderen halte ich zu ihm.“

„Die 7 Wege zur Effektivität für Familien. Prinzipien für starke Familien.“ Von Stephen R. Covey

Der Titel klingt zwar etwas sperrig, der Inhalt ist dafür umso lebendiger. Mich fasziniert, wie vehement Covey die Priorität von Familie betont und selbst gelebt hat (er ist mittlerweile gestorben). Als erfolgreicher Unternehmensberater war er viel unterwegs und sehr beschäftig. Trotzdem hat man beim Lesen keinen Zweifel, dass die Familie bei ihm an erster Stelle stand. Er sagt: Findet euren Weg als Familie (entwerft ein Leitbild), verbringt viel Zeit miteinander, investiert richtig viel in die Beziehungen eurer Familie und habt Spaß! Seine Frau Sandra und seine neun Kinder erzählen ausführlich aus dem Familienleben, dazu bringt Covey viele Beispiele anderer Familien.

Mein Baby entdeckt sich und die Welt. Kindliche Entwicklung achtsam begleiten nach Emmi Pikler – Von Monika Aly

Monika Aly stellt in diesem Buch die Prinzipien der ungarischen Ärztin Emmi Pikler vor. Ich finde nicht alles für uns umsetzbar, die Grundgedanken haben mich allerdings sehr fasziniert und inspiriert: Mein Kind entwickelt sich von ganz allein. Ich muss mit meinem Baby nicht das Drehen üben, ich muss mein Kind nicht an der Hand führen, damit es laufen lernt. Meine Aufgabe ist, die richtige Umgebung vorzubereiten und das Kind achtsam zu begleiten. Freude an der Bewegung, das Gefühl von Selbstwirksamkeit und damit Selbstvertrauen gewinnt mein Kind, wenn es aus sich heraus die Welt entdecken kann.

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