Schatzsuche beim Kindergeburtstag

Eine Schatzsuche beim Kindergeburtstag? Eine tolle Idee, die auch gut umsetzbar ist: eine Geschichte als Rahmenhandlung, ein paar Hinweise und Geschenke…

Am einfachsten ist es, ein Programm für den Kindergeburtstag zu mieten. Das Angebot ist sehr groß und ideenreich – aber es könnte die Geldbörse etwas belasten, denn billig sind diese Attraktionen nicht. Hausgemacht lässt sich so ein Kindergeburtstag jedoch kostenschonender und individueller gestalten!

Juhuu, mein Kind wird bald wieder ein Jahr älter! Meine Tochter fieberte seit Monaten auf ihren Geburtstag hin und malte sich schon aus, wen sie einlädt, welche Torte es gibt und wie sie feiern will. Neben dem Stolz, den man automatisch bei seinem aufwachsenden Kind entwickelt, bildete sich allerdings auch ein gewisser Respekt vor immer höheren Ansprüchen: unter anderem vor dem Geburtstagsfest. So machte ich mich also an die Vorbereitungen…

Was brauche ich für eine Schatzsuche beim Kindergeburtstag?

Die Hauptattraktion: eine Schatzsuche. Dafür benötigte ich:

  1. eine Location
  2. eine Geschichte
  3. eine Schatztruhe
  4. einen Schatz
  5. Wegweiser
  6. ein Zauberwort

Die Location. Als Basislager wählte ich einen Spielplatz (September ist statistisch gesehen einer der trockensten Monate und es ist noch recht warm) und dekorierte zwei Tische, die nicht mitten im Geschehen, sondern etwas abseits standen. Die Schatzsuche konnte dann im nahegelegenen Park stattfinden. Nach dem „offiziellen“ Programm konnten sie sich noch auf dem Spielplatz austoben.

Ich erfinde eine Rahmengeschichte

Die Geschichte. Noch während alle Kinder mit der Torte beschäftigt waren, kündigte ich eine interessante Geschichte an, um die Gruppe zusammenzuhalten. Denn während des Dekorierens der Tische hatte ich eine seltsame Begegnung: Eine Waldelfe kam ganz aufgeregt hergeflogen und stammelte etwas von einem Schatz und einem bösen Waldgeist. Dieser wollte ihren Schatz stehlen, weshalb sie ihn gut versteckte (Randbemerkung meiner Tochter: „Wann ist sie gekommen – ich hab sie nicht gesehen?“ Ups…). Nun ist der Geist weg – und der Schatz leider auch, denn sie kann sich einfach nicht mehr erinnern, wo das Versteck ist! Da hat sie gehört, dass heute Nachmittag ein Kinderfest hier stattfindet und ist auf die Idee gekommen, die Kinder um ihre Hilfe zu bitten. Denn diese finden doch immer alles – Ostereier, verlorene Spielsachen, geheime Verstecke der Eltern und so. Jedenfalls hofft sie sehr auf die Hilfe der Kinder. Um den Schatz noch besser vor dem Waldgeist zu schützen, versperrte sie ihn mit einem Zauberwort, d.h. sobald er gefunden ist, müssen die Kinder erst eine Frage beantworten, mit deren Antwort sie an den Schatz kommen. Und sie müssen die Augen gut offen halten und genau schauen, ob die Elfe Spuren hinterlassen hat, die sie verfolgen können!

Schatztruhe, Wegweiser & Zauberwort

Eine Schatztruhe. Das kann im Prinzip alles sein, das sich dazu eignet, kleine Geschenke für die Kinder zu beherbergen. Ich hatte zufälligerweise tatsächlich eine kleine Truhe zur Verfügung, die wie eine Schatzkiste aussieht.

Der Schatz. Bei Kindergeburtstagen werden gerne kleine Give-aways verschenkt, ich habe daher für jedes Kind ein Sackerl mit „Schnickschnack“ vorbereitet. Bei den Süßigkeiten habe ich mich zurückgehalten, aber es gibt ja unzählige andere Möglichkeiten… lustige Seifen, Pickerl, Seifenblasen, Pixi-Bücher, bedruckte Taschentücher, Luftballons etc. Mit ein paar Schoko-Talern, die über die Sackerl gestreut waren, ergab dies einen richtigen Schatz.

Die Wegweiser. Die Elfe hinterließ vor lauter Hektik natürlich jede Menge Spuren. Mit etwas Farbkarton und Klebefolie entstanden grüne, im Durchmesser etwa 20cm große, Kreise mit kleinen goldenen Fußspuren versehen, die durch den Park bis zum Schatz führen sollten. Blaue Kreise sollten etwas in die Irre führen.

Das Zauberwort. Hier muss man sich ganz nach dem Alter und den Fähigkeiten der Kinder richten. Eine einfach zu beantwortende Frage für die Drei- bis Vierjährigen, vielleicht etwas Gedichtetes für ältere Kinder. Z.B.: „Was ist ganz klein und funkelt am Himmel, wenn es dunkel ist?“ oder „Wenn der Himmel lacht und weint – wisst ihr, was dann dort erscheint? Es ist groß und rund, von vielen Farben kunterbunt!“ Ein Zauberstab kann natürlich dem Zauberwort noch mehr Kraft verleihen, um die Truhe zu öffnen.

Toll schon für die 3- bis 4-Jährigen

Ich muss ehrlich gestehen: Ich war ziemlich überrascht, wie sehr sich die Kinder mit einer einfachen Geschichte identifizierten, in ihr lebten und sie nach ihren Vorstellungen weiterspannen. Ich konnte kaum weiter erzählen, schon hatte ich lauter verschiedene Versionen, die die Drei- bis Vierjährigen wild durcheinander riefen! Mit so einer Begeisterung und Aufregung seitens der Kinder hatte ich nicht gerechnet. Die Suche war schon ein großes Erlebnis, aber besonders groß war natürlich die Aufregung, als die Truhe gefunden wurde. Und erst die Spannung, als es daran ging, sie zu öffnen!

Nicht nur die Kinder, sondern auch ich konnte daher von diesem Nachmittag etwas mit nach Hause nehmen; denn ich habe nun selbst erfahren, wie man Kinder v.a. in der Gruppe begeistern – und dadurch leiten – kann. Ich bin schon gespannt, was mir nächstes Jahr einfällt, vielleicht eine Schnitzeljagd mit kleinen Hindernissen? Ich werde berichten…

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