Musik, Basteln, Bewegung – Sinnvolle Ideen für Regentage
Wer kennt diese Tage nicht? Der Wind pfeift um die Ecken und es regnet so stark, dass selbst der wasserdichte Regenanzug plus Gatschstiefel keine Alternative sind. Doch während unsere Kinder nach der obligaten Herbstverkühlung wieder topfit sind, schleppen wir uns immer noch müde herum.
Die Musikpädagogin und Diplomierte Kindertanzpädagogin Elisabeth Jungmayer–Kögler verriet mir am letzten schönen Herbsttag einfach herzurichtende Bastel- und Bewegungstipps fürs eigene zuhause.
Musikinstrumente basteln
#1. Ocean Drums
Ocean Drums lassen sich aus vielen Materialien, die wir zuhause haben leicht herstellen. Einfach zwei unterschiedlich große Kakaodosen-Deckel mit Grieß, Suppennudeln, Ein-Cent-Münzen oder Büroklammern füllen und ineinanderstecken. (Siehe die rote Meeres-Trommel rechts unten im Foto.)
Aber auch Käse-Verpackungen aus Pappe oder Holz-Schachteln eignen sich ideal dafür. Diese werden nach dem Füllen mit dem originalen Deckel (so vorhanden) oder einem Backpapier abgedeckt und auf der Seite festgeklebt.
Führt man mit der fertiggestellten Bastelarbeit sanfte Kippbewegungen aus, rutscht das zuvor hineingepackte Material auf dem kreisrunden Boden der Ocean Drum herum. Dabei entsteht ein Rauschen wie von Meereswellen
#2. Luftballon Rassel
Für die Luftballon Rassel benötigt ihr nur einen Luftballon, Buchstaben-Nudeln und einen Trichter zum Einfüllen. Am besten blast ihr den Luftballon vorher einmal kurz auf und lasst die Luft wieder heraus, bevor ihr die Suppennudeln mit dem Trichter einfüllt. Dann ist dieser vorgedehnt und der Luftballon lässt sich anschließend leichter zur gewünschten Rasselgröße aufblasen.
hier geht´s zur Video-Bastelanleitung.
Luftballon Rassel Bastelanleitung
#3. Kazoo
Für ein Kazoo benötigt ihr Klopapierrollen, Papier, eine Schere, Gummiringerl und ein Jausensackerl oder ähnliches (zum Beispiel Frischhaltefolie, Alufolie). Zuerst wickelt ihr die Klopapierrolle in ein einfaches A4 Papier, ein buntes Naturpapier oder Geschenkpapier ein. Auch können eure Kinder diese nun noch bemalen oder mit Stickern bekleben. Dann bohrt ihr in der Mitte der unteren Hälfte ein Loch in die Rolle. Nun müsst ihr nur mehr mit dem Gummiband das Sackerl über die Öffnung der WC-Rolle legen und befestigen. Achtung, die Klopapierrolle wird am oberen Ende mit dem Jausensackerl verschlossen, während das Loch auf dem unteren Ende ist.
Ruft oder singt man nun in das Instrument hinein, wird man erstaunt sein über den ungewohnten Klang der Stimme.
Kazoo Bastelanleitung
Bewegungsideen
#1. Barfußweg
Als Materialien reichen viele einfache Stücke aus dem eigenen Zuhause, wie z. B.:
- ein flauschiger Teppich
- mehrere eingerollte Gästehandtücher, die aneinandergelegt werden
- Pölster
- ungekochte Hülsenfrüchte oder ähnliches, die in eine (IKEA) Plastikwanne geleert werden
- Taschentücher-Packungen oder trockene Küchenschwämme Stück an Stück nebeneinander aufgelegt. Diese lassen sich auch mit einem Gewebeklebeband fixieren, damit sie nicht wegrutschen.
- eine ausgerollte Strohmatte
- mehrere zusammengerollte Stroh- oder Yogamatten als Rollen aneinandergelegt (wie die zuvor erwähnten Gästehandtücher)
Aber auch Materialien, die zuvor gemeinsam in der Natur gesammelt wurden, eignen sich hervorragend dazu, wie z. B.:
- Kastanien, die in eine (IKEA) Plastikwanne geleert werden
- Äste, die in einen Wäschekorb gelegt werden
- Flache, glatte Steine, die in eine (IKEA) Plastikwanne gelegt werden
#2. Parcours
Der Parcours ist eine Alternative zum Barfußweg, hier werden zusätzlich noch kleine Herausforderungen eingebaut, wie z. B.:
- verkehrt herumgelegte Kochtöpfe, als Balanciersteine verwendbar sowie zum Darüber springen oder Slalomlaufen.
- Sessel oder kippsichere Hocker, man muss oben drüber klettern oder unten durch kriechen.
- Decken oder übergroße Tischtücher, die über Sessel und Tische gelegt werden, sodass diese zum Kriechtunnel werden.
- ein Gewebeklebestreifen, der auf den Boden geklebt wird und auf dem balanciert werden kann. Auch größere Klebeband-Balancier-Areale mit Kreuzungen sind möglich. Auf Balancier-Pfaden aus Klebeband können auch Punkte „markiert“ werden, an denen man zum Beispiel eine Drehung um sich selbst machen muss, ohne vom Klebeband „abzustürzen“.
- offene große Karton-Schachteln (Schuhschachteln oder Versandkartons) zum Hinein- und Heraussteigen.
- große Karton-Schachteln (Schuhschachteln oder Versandkartons) mit zusammengeknüllten Zeitungsblättern oder Altpapier befüllen. Durch diese Füllung werden sie zu selbstgemachten „Balancier-Elementen“. Nach Lust und Laune können die befüllten und zugeklebten Schachteln noch bemalt werden.
- Wie beim altbekannten Spiel „Eier-Laufen“ können zusammengeknüllte Zeitungen, oder Tischtennis/Tennisbälle, auf dem Handrücken oder in einem Löffel über einen vereinbarten / gekennzeichneten Weg getragen werden, ohne dass diese hinunterfallen dürfen.
- längs über einen eingerollten Teppich balancieren.
- über ein ausgebreitetes Handtuch darüber springen.
- über die aufgelegten Taschentuch-Packungen balancieren.
Nun gilt es, den Parcours zu begehen. Um diesen möglichst abwechslungsreich zu gestalten, gibt es unterschiedliche Möglichkeiten diesen anzugehen. Wie z. B.: schnell oder langsam.
Die Impulse bzw. Bewegungsanleitungen
- können auf Moderationskarten festgehalten und vor dem Begehen gezogen werden. (Jede Anleitung extra auf eine Karte schreiben oder zeichnen.) Die Kärtchen können jedoch auch bei unterschiedlichen Abschnitten/Teilen des Parcours platziert werden.
- vorab mündlich vereinbart werden.
- von einer Person übernommen werden, welche die Rolle des Moderators übernimmt und Kommandos ruft.
- mittels Musik vorgegeben werden (siehe Punkt Steigerungsmöglichkeit).
Impulse und Bewegungsanleitungen können sein:
- Gehe den Weg vorwärts über die Stationen/Hindernisse.
- Gehe den Weg rückwärts über die Stationen/Hindernisse.
- Gehe den Weg seitwärts über die Stationen/Hindernisse.
- Gehe den Weg so langsam wie möglich.
- Springe über die Stationen/Hindernisse.
- Springe auf die Stationen/Hindernisse.
- Bleibe bei jedem dritten Hindernis/bei jeder dritten Station stehen und stell dich auf ein Bein.
- Schleich wie eine Katze um die die Stationen/Hindernisse herum.
- Hoppel wie ein Hase um die Stationen/Hindernisse herum.
- Bleib in der Mitte stehen und nimm die Pose von einem Pokemon/einem Hund/ einem Vogel ein.
Steigerungsmöglichkeit durch Musik
- Auch das bekannte „Stop and Go“ eignet sich ideal, um für Abwechslung im Bewegungsablauf zu sorgen. Einfach die Musik einschalten, sich im Tempo der Musik oder sogar tänzerisch entsprechend der Musik über den Parcours bewegen und beim Abschalten der Musik so ruhig wie möglich in der gerade vorhandenen Pose stehen bleiben.
- Alternativ dazu kann mit zuvor gebastelten Musikinstrumenten „Live-Musik“ gespielt werden. Sobald das Musizieren aufhört, gilt es die Bewegung „einzufrieren“ und in der Pose das Gleichgewicht zu halten.
- Eine weitere Möglichkeit ist es vorher gemeinsam gebastelte Musikinstrumente in den Parcours einzubauen. Wie z. B. diese an bestimmte Stellen zu legen. Sobald das Kind an dieser angekommen ist, darf es mit dem Musikinstrument einen bestimmten Rhythmus spielen.
Viel Spaß!
PS: Teilt doch eure gebastelten Musikinstrumenten auf Facebook mit uns.
Elisabeth Jungmayer–Kögler Bakk. art.
E-Mail: anfrage@tontanz.at
Webseite: https://www.tontanz.at
