Ist das denn alles noch irgendwie zu schaffen? Irgendwie schafft mich das alles…

Es gibt Tage, die sollten nie enden…. Und dann gibt es Tage, da zählt man die Stunden -oder Minuten-, bis die Kinder endlich im Bett sind.

Wir stehen täglich auf und schenken unser Leben unserer Familie: Frühstück machen, Jause richten, Kinder anziehen. „Nein, diese Strumpfhose nicht!“, „Auch nicht dieser Rock!“, „Wann kann ich endlich in die Schule gehen?“, „Wo sind nur die Autoschlüssel?“. Und dann frag ich mich: Wann kann ich mich bitte selber einmal anziehen?!

Die Vormittage sind gefüllt mit einkaufen, aufräumen, putzen, kochen, mit dem Kleinkind spielen, der Kaffee ist schon kalt, die Nachbarin läutet an der Tür, gerade als der Kleine eingeschlafen ist. Eigentlich sollte ich schon die Tochter vom Kindergarten abholen und der wachsende Wäscheberg wartet aufs Zusammenlegen.

Ist das denn alles noch irgendwie zu schaffen? Irgendwie schafft mich das alles…

…Doch Halt!

Da ist doch noch jemand! Habe ich mir heute schon Zeit für Gott genommen? Ist Er es nicht, der allem einen Sinn gibt? Ich könnte doch all diese Arbeiten mit dem Bewusstsein verrichten, dass ich ein Kind Gottes bin. Wie oft habe ich meinen Kindern gesagt, wenn sie frech waren oder Unfug trieben: „Die Aufgabe der Kinder ist, ihren Eltern Freude zu bereiten!“

Ich bin doch auch ein Kind, ein Kind Gottes! Ich will Gott, meinem himmlischen Vater, mit all meinem Tun Freude bereiten.

Ich will das Frühstück aus Liebe zu Gott und den Kindern herrichten. Ich versuche, Geduld zu bewahren, wenn meine Tochter Probleme mit der Kleiderauswahl hat. Ich möchte das Mittagessen liebevoll und überlegt zubereiten, sodass alle Kinder zumindest halbwegs zufrieden sind und ich probiere freundlich zu bleiben, wenn die Nachbarin ungünstig kommt - denn für sie ist diese Begegnung mit mir vielleicht wichtig!

Wie oft leben wir im Hier und Jetzt?

Mit dieser Grundeinstellung bekommt jede Arbeit, jede Situation, jede Widerwärtigkeit eine neue Richtung. Wie oft leben wir im Hier und Jetzt?  Stattdessen hetzen wir von einem Termin zum anderen, decken uns mit Arbeiten und auch Freizeitbeschäftigungen zu.

Bei so einem dichten und vollgestopften Terminkalender bleibt keine Zeit für Gott! Es braucht aber eine Zeit der äußeren Stille und Ruhe, um Hörende zu werden.

Kann ich mir jeden Tag Zeit abzwacken, um mit Jesus von Du zu Du zu reden? Wann soll das denn auch noch möglich sein? Vielleicht ist vormittags der beste Zeitpunkt, wenn das Kleinkind spontan allein ein Buch ansieht oder während des Mittagsschlafs. Ich will mich hinzusetzen und meine „Exklusiv-Zeit mit Gott“ zu genießen. Oder vielleicht während der Stunde, die ich im Auto verbringe, wenn ich auf das Kind warte, das im Turnunterricht ist.

Anfangs können es zehn Minuten sein, später vielleicht  zwanzig oder eine halbe Stunde. Jedoch eine festgesetzte Zeit soll es sein.

Ich beginne mit einem Anfangsgebet, manchmal lese ich eine beliebige Stelle im Neuen Testament oder einem geistlichen Buch und schon bin ich mitten im Gespräch. Jesus, wie hast du das gemeint? Was willst du mir damit sagen? Bist du froh, wenn du mich siehst? Wo hätte ich besser reagieren oder handeln können? Wer braucht was um mich? Jesus, ich sorge mich um dieses Familienmitglied, weil… Wie soll ich an diese Sachen herangehen? Mir ist diese Freundin wichtig , schenk' mir die richtigen Worte, um ihr das zu geben, was sie gerade braucht!“

Zuerst Gott, dann der Rest.

Manchmal frage ich mich, wann und wie ich mir diese Zeit nur nehmen soll und kann. Es ist doch ständig so viel zu tun. Und dann rufe ich mir ins Bewusstsein: Zuerst Gott. Dann der Rest. Wer sich Zeit für Gott nimmt, wird doppelt und dreifach beschenkt: mir innerem Frieden und Freude, Erholung und es kommt die investierte Zeit zurück, sei es durch gelassenere Kinder, eine entspannten Mama oder dass einfach alles mal wie am Schnürchen läuft.

Ja, es ist zu schaffen – mit Gott an der Seite ist alles zu schaffen!

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