Freude, Spaß und Übermut - Was Erwachsene von Kindern lernen können

Freude, Spaß und Übermut von Kindern kann Erwachsenen auch manchmal zu viel werden. Aber sollten wir uns nicht besser ein Beispiel an unseren Kindern nehmen? Der Alltagsstress mit vollen Terminkalendern, Verpflichtungen, Berufs- und Schulstress ist eine immense Herausforderung. Er bereitet uns allerlei Sorgen und die tägliche Frage: Wie kriege ich das alles unter einen Hut?

Das moderne Leben hat viele Menschen zu Getriebenen gemacht

Unserer eigenen Wünsche und Ängste treiben uns voran. Auf der Jagd nach unseren Vorstellungen vom Glück haben wir oft nicht viel zu lachen. Geltungs- und Prestigedenken machen uns zu Konkurrenten: Wer ist der oder die Schönste, Tüchtigste, Reichste? Unser Wirtschaftssystem heizt diesen Ehrgeiz an und verwandelt ihn in permanentes Wirtschaftswachstum. Der Preis dafür sind Leistungs- und Anpassungsdruck unter dem wir tagtäglich stehen.

Kinder wollen leben

Kinder wollen nicht funktionieren, sie wollen leben, entdecken, Spaß haben und lustig sein.

Fröhliches, unbeschwertes Kinderlachen nervt, wird häufig als Belästigung empfunden. Die Reaktion vieler Erwachsen lautet: „Sei endlich ruhig! Sei nicht so albern! Kannst du nicht endlich vernünftig sein?“ Solche Botschaften irritieren, machen unsicher und bockig, weil sie negative Beziehungsbotschaften beinhalten und das Selbstbewusstsein und Selbstwertgefühl unserer Kinder verletzen. Unsere schlechte Laune macht Kinder vulnerabel.

„Wo deine Freude ist, ist deine Kraft!“

Kinder leben diese Weisheit intuitiv. Aus ihr schöpfen sie ihre Kreativität und Kraft. Wir Erwachsene müssen wieder zu ihr zurückfinden. Lassen wir uns vom Kinderlachen anstecken! Nehmen wir nicht alles tierisch ernst.

Schauen wir auf die Fülle dessen, was uns Tag für Tag geschenkt wird, nicht auf das, was fehlt. Sonst leben wir im Gefühl des Mangels, auch wenn wir reich sind. Wie viele Menschen gehen mit einer unsichtbaren Maske durch das Leben, auf der Botschaften stehen wie: „Ich bin zu kurz gekommen!“ „Keiner mag mich!“ „Mir ist nichts gut genug!“ „Alle sind so gemein zu mir!“

Egozentrisches und ängstliches Buhlen um das große Glück

Wo steht geschrieben, dass wir Anspruch auf Schönheit, Reichtum, Gesundheit haben?

Dass alle Menschen freundlich zu uns sein müssen?  Wenn Sie Ihrem Lebensglück Bedingungen stellen, machen Sie sich davon abhängig. Hören wir auf, egozentrische und ängstliche Nabelschau zu halten, die anderen das vermeintliche Glück missgönnt und eifersüchtig darauf bedacht ist, nicht zu kurz zu kommen. Das macht uns missmutig, missgünstig, kleinlich. Es kommt nicht darauf an, wie viel Geld Sie auf dem Konto haben und wie viele Schicksalsschläge Ihnen widerfahren sind, sondern mit welcher Einstellung Sie durch das Leben gehen und wie Sie auf Menschen und Ereignisse in Ihrem Leben reagieren.

Dankbarkeit bringt Freude

Wenn Sie dankbar sind für das, was Sie haben und um die Kraft bitten, Krisen und Prüfungen zu meistern, und auch noch ein Herz für andere haben, dann kehrt die Fülle des Lebens in Ihr Herz ein und Sie werden froh, egal wie schwierig Ihre Lebensumstände sein mögen.

Mehr als teure Spielsachen und kluge Worte brauchen Kinder Eltern, die ihnen Zeit und Aufmerksamkeit, Liebe und Geborgenheit schenken. Kinder brauchen Erwachsene, die aus der Fülle leben, eine gesunde, positive Lebenseinstellung haben, und mit ihren Kindern spielen und lachen können. Wenn wir uns von Herzen auf Kinder einlassen, kehrt die Freude auch wieder zu uns zurück.

Dafür brauchen wir keine permanente Berieselung und Ablenkung von unseren Sorgen und Nöten, auch keine oberflächliche Heiterkeit, sondern die Freude, die aus dem Herzen kommt.

Die unbekümmerte Heiterkeit von Kindern, die sie in ihren Spielen zum Ausdruck bringen, kann uns den Weg weisen.

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Ein Artikel von

Portraitfoto Maria Neuberger-Schmidt

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