„Erziehung ist (k)ein Kinderspiel!“ - Am Ponyhof

Die teuersten Spielsachen und Freizeitbeschäftigungen bedeuten nur wenig, wenn Kinder niemanden haben, der ihnen dabei zuschaut, Anteil nimmt, sie anspornt, mitmacht, vielleicht sogar bewundert.

Die Familie macht Urlaub am Ponyhof mit dem 8-jährigen Alexander. Während er allein seine Runden dreht, rauchen und tratschen die drei Erwachsenen, schauen ihm flüchtig zu, wie er etwas hilflos und lustlos dahintrabt, mit gelegentlichen Ermahnungen wie: „Jetzt reit ordentlich! Sonst fahren wir heim!“ Jedoch bekommt Alexander weder Anleitung, noch Unterstützung, noch Aufmerksamkeit.

Wenn wir Interesse zeigen, bekommen Kinder Spaß an der Sache.

Wie soll sich Alexander hier entfalten?

Wenn es keinen interessiert, wenn keiner hilft, keiner zuschaut, keiner anspornt, verlieren die meisten Kinder den Spaß an der Sache. Sie müssen jemandem zurufen können: „Mama, schau was ich kann!“ Und was soll die Aufforderung „Reit ordentlich!“ eigentlich bedeuten? Wie soll Alexander wissen, was „ordentlich“ bedeutet, wenn es ihm nicht konkret gezeigt wird?

Auf Rahmenbedingungen achten

Immer sind die Erwachsenen für die Rahmenbedingungen zuständig. Wie wäre es, sie würden sich abwechseln, und einer wäre immer bei Alexander? Das würde sowohl seine Sicherheit als auch seine Motivation steigern. Zeit zum Tratschen bliebe auch dann noch genug.

Spaß mit anderen Kindern teilen

Wann immer möglich, sollte man dem Kind ermöglichen, mit anderen zu spielen, sich von anderen etwas abzuschauen, zu üben und zu lernen. Auch ein wenig Konkurrenz macht eine würzige Mischung, wenn wir es nicht übertreiben.

Es reicht nicht aus, dass wir für unsere Kinder das Geld für teure Spielsachen oder Freizeitbeschäftigungen ausgeben. Unsere Aufmerksamkeit und Zuwendung ist gratis. Aber ohne sie ist das alles nichts.

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Ein Artikel von

Portraitfoto Maria Neuberger-Schmidt

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