Die Legenden über St. Nikolaus

St. Nikolaus zählt zu den bekanntesten Heiligen. Zwei der schönsten Legenden über ihn hat die Kinderzeitschrift „Regenbogen“ hier niedergeschrieben.

St. Nikolaus zählt zu den bekanntesten Heiligen. Jährlich feiern wir ihn und seine Güte und Hilfsbereitschaft am 6. Dezember. Den vielen Legenden, die von Generation zu Generation weitergegeben werden, verdanken wir das verbreitete Wissen über den Heiligen. Zwei der bekanntesten Legenden hat die Kinderzeitschrift „Regenbogen“ hier niedergeschrieben. Außerdem: ein Nikolaus-Memory zum Downloaden. Viel Freude beim Erzählen und Spielen!

Was wissen wir über St. Nikolaus?

Nikolaus ist in der türkischen Stadt Patara geboren. Das ist ungefähr im Jahr 370 nach Christi. Seine Eltern sind sehr reich und gehören zur kleinen Christengemeinde der Stadt. Als Nikolaus als Bischof stirbt, hat er sein ganzes Geld aufgebraucht. Er hat Schulen, Krankenhäuser und Unterkünfte für arme und alte Menschen gebaut. Sein Onkel ist sogar Bischof in der Nachbarstadt Myra. Sein Onkel ist es auch, der ihn zum Priester weiht und in seine Bischofsstadt holt.

Myra ist eine Hafenstadt und liegt im Mittelmeer. Myra kannst du dir vorstellen wie eine große Hafenstadt von heute. Vielleicht kannst du den Trubel in deinen Ohren hören und die verschiedenen Gerüche von Fisch, Holz, Salz und Gewürzen kitzeln deine Nase. Viele Schiffe landen oder stechen von dort aus in See. Matrosen, die Fernweh haben und Abenteuer lieben, lassen sich von den Schiffseignern anwerben. Geschäftstüchtige Händler feilschen um Preise und Waren. Handwerker stellen alles her, was die Seefahrer brauchen und verkaufen es an Ort und Stelle. Dort ist bestimmt der Lieblingsplatz der Kinder. Sie spielen Verstecken zwischen Fässern und Kisten, jagen Hunden und Katzen nach und suchen nach geheimnisvollen Schätzen.

Mitten drinnen lebt Nikolaus. Er ist gütig und hilfsbereit. Wenn jemand traurig oder krank ist, findet er tröstende Worte. Streiten sich zwei Leute, so versucht er den Streit zu schlichten, damit sie sich versöhnen können. Wenn die Not hinter einer morschen Holztür zu groß ist, hilft er mit seinem Geld aus. Oder er bringt einer Familie einen Korb mit Essen, wenn das Geld für die Woche zu knapp geworden ist. Er könnte seinen Reichtum genießen, tut es aber nicht. Er hilft, wo er kann.

St. Nikolaus und die Legende vom Kornwunder

Als Nikolaus Bischof in der Stadt Myra war, ist eine lange Trockenheit und furchtbare Hungersnot im Land gewesen. Die Menschen sind schon alle sehr krank und schwach gewesen. Da hat eines Tages ein Schiff im Hafen angelegt. Es hatte bis zum Rand Weizen geladen. Der Weizen aber war aber für den Kaiser bestimmt. Nikolaus ist zum Hafen gerannt und hat den Kapitän gebeten, ihm hundert Säcke Getreide für die hungernden Menschen in seiner Stadt zu geben. Sie wollten dieses Korn säen, damit neuer Weizen wachsen konnte.

Aber der Kapitän hat Nein gesagt. Er hat sich geweigert. „Das Korn ist genau gemessen worden“, hat er gesagt. „Es ist für die kaiserlichen Scheunen bestimmt. Wenn etwas fehlt, geht es mir an den Kragen!“ Da hat ihm der Nikolaus geantwortet: „Seid ohne Sorge und gebt mir die hundert Sack Weizen. Ich verspreche euch, dass euch nichts fehlen wird, wenn ihr in Rom seid!“

Der Kapitän hat sich erweichen lassen und hat seinen Matrosen befohlen, hundert Sack Korn für den Bischof von Myra abzufüllen. Dann ist der Kapitän nach Rom weitergesegelt. Das Schiff hat im Hafen von Rom angelegt. Die Kaiserlichen Aufseher haben das Getreide abgewogen und gemessen. Es ist genau so viel in Rom angekommen, wie es auf den Schiffspapieren verzeichnet war. Der Kapitän und seine Besatzung haben sich gewundert und es jedem erzählt, der es wissen wollte. Bischof Nikolaus aber hat das Korn austeilen lassen. Die hundert Säcke haben für zwei Jahre gereicht, um die Stadt über die nächste Ernte hinaus mit Getreide zu versorgen.

St. Nikolaus und die Legende vom goldenen Apfel

Damals lebte ein Mann. Seine Frau war gestorben. Er hatte drei Töchter. Es ging ihnen sehr schlecht, denn der Mann hatte keine Arbeit und musste Geld von anderen leihen, damit sie überleben konnten. Da er über lange Zeit keine Arbeit fand, konnte er auch nichts zurückgeben.

Mit der Zeit ärgerten sich die Leute, von denen er etwas geliehen hatte, über ihn. Sie verlangten alles Geld von ihm zurück. Er konnte ihnen aber nichts zurückzahlen. Da sagten sie: Dann musst du deine älteste Tochter verkaufen! Sie kann als Magd für einen reichen Mann arbeiten. Da weinte der arme Mann. Er hatte seine Töchter sehr lieb und wollte niemals eine von ihnen verkaufen. So kam die Sache vor Gericht und der Richter bestimmte: „Wenn du morgen deine Schulden nicht zurückzahlen kannst, wirst du ins Gefängnis gesperrt und deine Tochter wird verkauft!“

Zuhause erzählte der Vater seinen Töchtern, was sie erwartete. Sie weinten und konnten vor Kummer nicht schlafen. Davon erfuhr der Bischof Nikolaus. Er besaß noch einen goldenen Apfel, rundherum mit kostbaren Edelsteinen verziert. Mit diesem Apfel schlich er noch in derselben Nacht heimlich dorthin, wo der arme Mann mit seinen Töchtern wohnte. Er legte den Apfel durch das Fenster hinein, dann ging er mit leisen Schritten davon.

Am nächsten Morgen entdeckte die jüngste Tochter das kostbare Geschenk. Sie rief den Vater und die beiden Schwestern: „Uns hat bestimmt der Bischof Nikolaus geholfen!“, rief sie überglücklich. So konnte der arme Mann alle seine Schulden bezahlen. Er brauchte nicht ins Gefängnis. Seine älteste Tochter musste nicht verkauft werden und Arbeit konnte er sich auch verschaffen.

Memory-Spiel zu St. Nikolaus

Die Symbole aus den Legenden rund um St. Nikolaus gibt’s auch als Memory. Druck dir die Vorlagen aus, klebe sie auf festen Karton und schneide die Kärtchen aus. Eine wunderbare Möglichkeit, um die Geschichten über den Heiligen zu vertiefen.

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