Das erste große gemeinsame Konzert steht bevor

Es ist so weit. Gemeinsam, Vater und Tochter, geht es nach München in die Olympiahalle zu einem Konzert eines internationalen Popstars. Das braucht Vorbereitung.


Denn in unserem Fall ist es ein wenig anders. Denn seien wir ehrlich, meist ist es doch so: Vater (oder natürlich auch Mutter) begleitet die Teenager-Tochter eher lustlos und aus purem Pflichtbewusstsein zu ihrem ersten großen Konzert. Nicht so bei uns. Vater und Tochter sind gleichermaßen Fans.

Denn, der besagte, aus England stammende, weibliche Popstar, dessen Name hier nichts zur Sache tut, ist ein Sonderfall. Ihre Musik ist zugleich absolut zeitgenössisch, sie spricht vor allem weibliche Fans an, die sich sowohl mit ihrer Musik, als auch mit ihren Texten und ihrer Person identifizieren können.

Sie begeistert aber zugleich auch fast schon nostalgisch, in dem Sinne, dass sie Musikspielarten zitiert, die auch schon in den 70ern und 80ern en vogue waren – also in der Zeit, in der der besagte Vater zuerst unbewusst und dann bewusst musikalisch sozialisiert wurde. Zugleich denkt dieser, dass er seiner Tochter (fast 14) einiges erzählen kann. Über Bühnenperformances, über Inszenierungen insgesamt und wie Popmusik den jeweiligen Zeitgeist spiegelt und zugleich in einem langen Zeitstrang an Traditionen und
Traditionsbrüchen verhaftet ist.

Das Gesprächsthema

Daraus wird sich wohl auch das Gesprächsthema ergeben, das wir auf der knapp zweistündigen Fahrt von Innsbruck nach München haben werden. Ihre und meine Faszination
über die Sängerin D.L. und was sie zu einer der relevanten Popstars unserer Gegenwart macht. Über das, was sie als heranwachsende Frau an ihr interessiert und was mir, als musikhistorisch Interessierter, der schon viel gesehen und gehört hat, an ihr gefällt.

Voneinander lernen 

Dass sich unsere Blickwinkel auf ihre Person und ihre Musik dadurch grundlegend unterscheiden, liegt auf der Hand. Aber wie können, davon bin ich überzeugt, auch viel
voneinander lernen.

Sie von mir womöglich, dass man Musik nicht nur rein sinnlich und emotional, sondern auch rational und analytisch betrachten kann, was wiederum das Hörvergnügen verändert und unter Umständen erhöht. Ich von ihr, dass nicht alles „Kopf“ sein muss, man das ebendort angesammelt Musikwissen auch mal bei Seite schieben darf und einfach nur kontextlos genießen und im Moment sein sollte.

Letzten Endes freuen wir uns aber schon beide auf dasselbe: Auf eine gute Show, die derzeit zu den besten in diesem Segment weltweit gehört. Sozusagen „state of the art“ ist.

Wir werden sicherlich, das liegt in der Natur der Sache, anders genießen, anders hören, anders
wahrnehmen. Aber vereint sein in der Begeisterung für eine Ausnahmekünstlerin.

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