Advent – „Die stillste Zeit“ im Jahr?

Die „stillste Zeit im Jahr“ kann für viele Eltern und Kinder leicht in Hektik und Betriebsamkeit ausarten. Ideen die Vorweihnachtszeit zu einer magischen Zeit für die Kinder zu machen und vielleicht auch selbst nicht ganz abzustumpfen.

Das Angebot an Veranstaltungen und Einladungen ist groß, ebenso das der einschlägigen Konsumwelt, die versucht, uns in weihnachtliche Stimmung zu versetzen. Doch ein zu viel des Guten kann Kinder wie Erwachsene eher abstumpfen als frommen Zauber verbreiten.

Der Brief an das Christkind

Wenn Kinder den berühmten Brief an das Christkind schreiben, so sollten sie darauf vorbereitet sein, dass auch das Christkind nicht alle Wünsche erfüllen kann und will und eine Auswahl trifft. Persönliches und Qualität sollte vor Quantität gehen, manche Geschenke können von der Verwandtschaft gemeinsam angeschafft werden.

Der Brief vom Christkind

Große Freude löste es bei meinem Enkelsohn aus, als er vom Christkind einen Brief mit einer weihnachtlichen Karte bekam, so mitten im Advent. Darin lobte ihn das Christkind für seine guten Taten und ermutigte ihn, weiterhin ein guter Sohn und Bruder zu.

Anderen eine Freude machen

Sowohl Kinder wie Erwachsene sollten überlegen, was man Gutes tun kann für Arme und für die Gesellschaft, wie zum Beispiel Patenschaften übernehmen für Kinder oder Tiere, Zeit und Engagement schenken für Fütterungen, einen Besuch im Altersheim, der alten Nachbarin Kekse backen oder Kerzen basteln, je nachdem, was einem näher ist. Es geht darum, Kindern zu vermitteln, wie wertvoll es ist, Zeit und Liebe zu schenken und Freude zu bereiten. Es muss nicht alles auf einmal geschehen. Weniger ist mehr. Zeit lässt sich auch in Gutscheinen schenken – einzulösen nach Weihnachten. Denn auch hier gilt: weniger ist mehr

Den Kindern Qualitätszeit schenken

Am schönsten ist es für Kinder, wenn ihre Eltern Zeit für weihnachtliche Aktivitäten und besinnliche Momente haben, aber auch andere Verwandte oder Betreuer können einen Teil davon übernehmen. Das Zeitbudget ist vorhanden, wenn weniger in Kaufhäusern gebummelt, weniger Filme und Videospiele als sonst konsumiert, vermeintliche Verpflichtungen auf ihre Wichtigkeit überprüft werden.

Beitrag zur Charakterbildung

Was Kinder lieben, sind Aktivitäten wie Backen und Basteln, Musizieren und Spielen, bei denen sie aktiv mitmachen können. Sie sollen nicht nur erleben, wie es ist, beschenkt zu werden, sondern auch, anderen Freude zu bereiten. Das fördert die Vorfreude und die innere Läuterung, die auf das Weihnachtsfest ausgerichtet ist. Erziehung soll nicht nur zur Leistungsfähigkeit, sondern auch zur Liebesfähigkeit ermutigen und das Gefühl für innere Werte im Kind entfachen, ein wichtiger Beitrag zur Charakterbildung.

Der Adventkalender

Er soll das Warten nicht nur verkürzen, sondern auch bewusst erlebbar machen. Doch muss er keine billigen Süßigkeiten enthalten. Es könnten auch Zettelchen mit kleinen Aufgaben und Freuden darin enthalten sein, wie zum Beispiel „Christine darf morgen beim Frühstück zubereiten helfen und steht 10 Minuten früher auf“ „Peter darf heute die Gute-Nacht-Geschichte aussuchen“ oder „Heute darf Lilo die Kerze anzünden“. Für größere Kinder kann auch ein Spruch zum Nachdenken enthalten sein.

Vorweihnachtliche Aktivitäten

Adventkalender mit Säckchen, gekauft oder selbst gebastelt, können Jahr für Jahr wieder verwendet und bestückt werden. Ob auch noch Bonbons oder Plätzchen eingefüllt werden, sei den Eltern überlassen. Auch der Adventkranz und die Weihnachtskrippe können selbst gebastelt werden, mit Ton- oder Salzfiguren, Naturmaterialien wie Holz, Kartons, Steinen, Zweigen, etc.

Für die Freude am gemeinsamen Tun lohnt es sich, auf die übliche Unterhaltung aus der Konserve zu verzichten und es wird auch gestressten Eltern klar, welches Geschenk es ist, Kinder zu haben und Kinderfreude zu erleben.

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Ein Artikel von

Portraitfoto Maria Neuberger-Schmidt

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