5 Maßnahmen für ein ausgeglichenes Familien- Miteinander

Wir Großen aber auch unsere Kleinen haben leider nicht immer die allerbeste Laune. Irgendwer ist unzufrieden. Auch der Rest der Familie bekommt das zu spüren. Um für mehr Ausgeglichenheit in der Familie zu sorgen, können folgende 5 Maßnahmen helfen.

#1 Klare Regeln und dazupassende Konsequenzen


Kurzfristig sind klare Regeln zwar mit mehr Einsatz verbunden aber auf lange Sicht zahlt es sich aus: Wir sollten die Momente nutzen und nicht verstreichen lassen, um unsere wichtigsten Regeln einzufordern. Wir als Eltern setzen die Regeln für ein schönes Miteinander fest. Unsere Motivation für unsere Familien-Regeln ist nicht, Macht auszuüben über unsere Kinder, sondern dass ein gutes Miteinander möglich ist, wo wir uns aufeinander verlassen können. Das gibt dem Kind viel Sicherheit, weil es weiß, wie unser Familienalltag strukturiert ist.

Natürlich wird immer mal an den Grenzen gerüttelt, aber es liegt an uns, festzustehen in unseren Abmachungen und gegebenenfalls liebevoll, aber bestimmt die Grenzen klar aufzuzeigen.

# 2 Eigene Grenzen wahrnehmen


Hier merke ich bei mir, dass die gute alte Tugend der Demut gefragt ist, die leider nicht immer meine beste Freundin ist. Denn gegen Grenzen sträube ich mich meistens zuerst einmal ein wenig, weil sie mich eben vermeintlich einschränken und begrenzen. Aber vielleicht haben Grenzen vielmehr so etwas wie eine Schutzfunktion, als dass sie mir etwas wegnehmen?! Ich lerne immer mehr: durch das Akzeptieren meiner Grenzen werde ich immer mehr ich selbst, wovon nicht nur ich, sondern auch meine Liebsten profitieren.

Wie nehme ich meine Grenzen wahr? Indem ich zu hinterfragen beginne, warum ich zB. plötzlich total genervt, müde, angespannt ect. bin.

Vielleicht merke ich dann, dass ich zwischen all dem Kinderbetreuen ein wenig Austausch mit anderen Erwachsenen bzw. Input brauche. Dass das Programm, das ich plane, nicht nur für die Kinder, sondern eben auch für mich als Vollzeitmami schön sein sollte. Dass es mir zu viel ist, mehrere Programmpunkte in einen Tag zu quetschen und wie sehr auch ich es genieße mit den Kindern einfach mal zu Hause zu sein, Bücher zu lesen oder mich in die Sonne zu setzen. Und ja, den Spielplatz haben wir alle gerne, aber den Spaziergang durch den Wald nehme ich noch mehr als Erholung für mich wahr. Ruhemomente und Pausen müssen nicht nur für die Kinder, sondern unbedingt auch für mich geplant werden. Erholung heißt auch, den Haushalt erstmals ruhen zu lassen.

# 3 Mami-Papi-Zeit


Die Zeit als Ehepaar kommt meistens nicht von alleine. Wir müssen sie uns bewusst nehmen und teilweise sogar erkämpfen, um dann doppelt motiviert und beschwingt zu unseren Kindern zurückzukehren. Unsere Liebe als Ehepaar ist für Kinder existentiell. Auch sie profitieren davon, wenn Mama und Papa Zeit miteinander verbringen. Denn durch unsere Liebe kommt das Kind ja erst zum Sein, aus ihr kommt das neue Leben und das scheint, so habe ich einmal gelesen, dem Kind eingeschrieben und sehr bewusst zu sein.

Bei uns haben sich folgende Punkte bewährt:


1) weit im Voraus planen (zB überlegen, was wir am Hochzeitstag oder besonderen Anlässen unternehmen möchten, um die Großmutter oder einen Babysitter rechtzeitig für die Kinderbetreuung zu organisieren)


2) kreativ sein: warum Kino erst am Abend, wenn die Kinder schlafen? – Besser bereits am Nachmittag, dann schlafen die Kinder, wenn wir nach Hause kommen und wir haben noch Zeit den Film bei einem Gläschen nachzubesprechen, ohne es am nächsten Tag mit unendlicher Müdigkeit zu büßen.


3) Genusszeit: was können wir eben wirklich “nur” zu Zweit: Sport, schnelle Spaziergänge,  entspannter Kaffeehausbesuch, ohne Unterbrechung länger sprechen… Natürlich gibt es auch Genusszeit als ganze Familie. Die ist ganz besonders schön!


4) Kinder früh ins Bett stecken – meinen Cousinen bin ich bis heute unendlich dankbar, dass sie mir als erfahrene Mamis geraten haben, die Kinder am Abend früh ins Bett zu bringen. Das ist bestimmt nicht das Patentrezept für alle und hat natürlich eine Kehrseite (unsere Kinder sind sehr früh wieder wach ;)). Für uns hat es sich aber mehr als bewährt: Mein Mann und ich sind beide Morgenmenschen und nehmen uns ab 19Uhr dann meist wirklich “Feierabend”.

Ich merke, dass die frühe abendliche “Auszeit” bereits untertags hilft: selbst wenn der Tag am Nachmittag zunehmend anstrengend wird, kann ich einigermaßen entspannt bis 19 Uhr meine “letzte Kraft” in die Kinder investieren. Ich weiß ja, dass danach die Entspannungszeit kommt.


#4 Geschwisterrivalität vorbeugen


Es könnte alles so einfach und schön sein, wären da nicht die Streitereien zwischen den Geschwistern. Aber irgendetwas hat sich der liebe Gott schon dabei gedacht, bzw. wird er daraus machen können, sie gehören ja anscheinend einfach dazu. Auch wir können versuchen, die Rivalität teilweise zu entschärfen. Dabei sind folgende 2 Punkte besonders wesentlich:

a) Die Kinder buhlen um unsere individuelle Aufmerksamkeit und Liebe.
In anderen Worten: den Kindern geht es um Zeit und Wertschätzung und die können wir ihnen – komplett unabhängig voneinander – geben. Wenn dann sogar die Frage kommt: “Wen liebst du am meisten”, möchte das Kind die Bestätigung, dass es besonders geliebt wird. Das sagen wir ihm am besten, indem wir auf genau dieses Kind und seine Besonderheiten eingehen: dass es einmalig und so von Gott unendlich geliebt ist, dass es bspw. unser erstes Kind ist und es uns zur Mutter gemacht hat, weil es uns so viele spannende Dinge erzählt etc. Wir können unseren Kindern nicht das Gleiche geben und sollen das auch nicht. Denn jedes Kind ist einzigartig und hat unterschiedliche Bedürfnisse und muss somit ganz eigenständig gesehen und behandelt werden.

b) Kinder nicht vergleichen!

Es ist so schwierig, das nicht zu tun, aber es ist die einzig logische Konsequenz, die wir aus Punkt a ziehen können. Es steigert die Rivalität, die Geschwister in ihrem Können zu vergleichen. Dessen sollen wir uns immer bewusst sein.

# 5 Positive Einstellung, Leichtigkeit und Humor


Ich habe einen Kölner und somit eine “rheinische Frohnatur” geheiratet und danke Gott jeden Tag für seine Leichtigkeit und seinen Humor. Ich selbst ertappe mich nämlich relativ oft, dass ich recht verbissen an Dinge herangehe und zu selten – auch über richtig nervende Situationen – lache. Für  die positive Einstellung kann man durchaus beten. Und man kann daran arbeiten und sich bewusst vornehmen, gemeinsam zu lachen und sich zu freuen. Bei einigen Familien erlebe ich, dass sich eine negative “Grundeinstellung” eingeschlichen hat: das Wort, das am meisten fällt ist “anstrengend”.

Ja, ich glaube auch, dass die ersten Lebensjahre tatsächlich anstrengende Aspekte mit sich bringen, aber es ist auch eine so wunderbare Zeit, in der wir unsere kleinen Familienmitglieder besonders prägen können. Ich finde, verheiratet zu sein, ist ein Riesengeschenk. Die Ergänzung von Mann und Frau ist unglaublich bereichernd und als absolutes Sahnehäubchen sind uns Kinder geschenkt. Vielleicht sollten wir uns mehr auf der Zunge und im Herzen zergehen lassen.

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