Die Träger der Wiener Kindergärten im Überblick

Privatkindergarten? Öffentlicher Kindergarten? Musik- oder Naturschwerpunkt? Die wichtigsten Informationen über die Trägerschaften der Wiener Kindergärten im Überblick.

Viele Faktoren spielen eine Rolle, wenn Eltern überlegen, welcher Kindergarten für ihr Kind der richtige ist. Ein Kriterium ist die Trägerschaft des Kindergartens. Sie ist für die Finanzierung zuständig und bestimmt Rahmenbedingungen wie die Auswahl des Personals. Außerdem legt der Eigentümer des Kindergartens fest, welche Werte und Haltungen in der Einrichtung vermittelt werden sollen und dürfen. Die Träger der Wiener Kindergärten im Überblick.

St. Nikolausstiftung der Erzdiözese Wien

Zur St. Nikolausstiftung Erzdiözese Wien gehören über 80 Standorte, in welchen circa 6.000 Kinder betreut werden. Die Kindergärten und Horte sind in allen Wiener Bezirken vertreten. Auf Basis des christlichen Menschenbildes geben die Pädagoginnen und Pädagogen Kindern den nötigen Raum, um über die Grundfragen des Lebens – über Gott und die Welt – nachzudenken.

Jedes Mädchen und jeder Bub ist einmalig und Mittelpunkt des Handelns: Die Pädagoginnen und Pädagogen der St. Nikolausstiftung sehen jedes Kind als kompetente Persönlichkeit und unterstützen es in seinen individuellen Entwicklungsschritten. Die Pädagogik der Achtsamkeit nimmt Kinder so wahr, wie sie sind, und lässt den Kindergartenalltag zum Beziehungsalltag werden. Diese pädagogische Grundhaltung ist durch das christliche Werteverständnis geprägt. Bildung und Entwicklung sind nur in einem Klima der Wertschätzung und des Vertrauens möglich. Dieses Vertrauen wird Eltern/Obsorgeberechtigten entgegengebracht und großen Wert auf eine gelungene Zusammenarbeit gelegt.

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Die Pädagoginnen und Pädagogen werden von einem interdisziplinären Team, bestehend aus Spezialisten der Fachbereiche Psychologie, Sonderkindergartenpädagogik und Ergotherapie, unterstützt. Die Experten sind in der Lage, in schwierigen Situationen und Krisen fachliche, organisatorische und persönliche Unterstützung anzubieten.

Kindergärten in pfarrlicher Trägerschaft

Die sechs Pfarrkindergärten in Wien und elf Kindergärten in Niederösterreich sind integriert in bestehende Pfarren und verstehen sich als Bildungseinrichtungen, die dem Kind eine gute Unterstützung in all seinen Entwicklungen sein wollen. Gemeinsam in eine Bildungspartnerschaft mit der Familie zu treten und damit die Verantwortung zu übernehmen stellen sich die Kindergärten in pfarrlicher Trägerschaft als tägliches Ziel.

Die Einrichtungen werden von zwei Fachinspektorinnen der Erzdiözese Wien begleitet, deren Aufgabe es ist, pädagogisch-qualitative Prozesse gemeinsam mit den Kindergartenteams anzuregen und überprüfbare Qualitätsstandards zu entwickeln. Die Kindergärten verstehen sich als elementare Bildungseinrichtungen, die Kinder in ihrer Entwicklung begleiten und fördern wollen. Die anvertrauten Kinder werden nach christlichem Menschenbild beim Aufbau eines ethischen, sozialen und traditionellen Wertesystems ganzheitlich unterstützt.

Die Einrichtungen stellen Betreuungsplätze in unterschiedlichen Angeboten zur Verfügung und wirken mit, dem familiären und pädagogisch relevanten Bedarf nachzukommen. In den Kindergärten in pfarrlicher Trägerschaft arbeiten engagierte Teams, die im Pfarrleben gut integriert sind und sich am pädagogischen Jahreskreis orientieren. Ihre Schwerpunkte in der Arbeit mit den Kindern spiegeln sich in den individuellen Leitbildern und pädagogischen Konzeptionen wieder.

Wiener Gemeindekindergärten der MA10

Die Magistratsabteilung 10 stellt mit öffentlichen Einrichtungen an über 350 städtischen Standorten und rund 1.600 privatrechtlich organisierten Einrichtungen als größte Anbieterin der Stadt die meisten Plätze in Kindergärten und Horten zur Verfügung. Sie fördert private Bildungs- und Betreuungseinrichtungen und bildet pädagogisches Personal aus.

Die MA 10 ermöglicht Kindern eine frühkindliche Bildung sowie die Vereinbarkeit von Job und Familie für Mütter und Väter. Dadurch wird die Grundlage für ein vielfältiges und bedürfnisorientiertes Angebot für Kleinkinder, Kindergartenkinder und die Freizeitbetreuung von Schulkindern hergestellt. Die pädagogischen Schwerpunkte sind vielfältig und variieren von Einrichtung zu Einrichtung.

Kinderfreunde

Die Kinderfreunde in Österreich setzen viel Wert auf sozialdemokratische Grundwerte wie Freiheit, Gleichheit Gerechtigkeit und Solidarität. Auch Toleranz, Vielfältigkeit, Multikulturalität und vor allem Chancengleichheit werden bei den Kinderfreunden groß geschrieben.

Alle Kinder, unabhängig von Nationalität, Religion, sozialer Herkunft, sexueller Orientierung oder Geschlecht sollen die gleichen Möglichkeiten haben. Die Kinderfreunde sehen im Anders-Sein und im multikulturellen Austausch eine Chance, voneinander zu lernen und sich als Gesellschaft weiterzuentwickeln. Auch Vorurteilsfreiheit soll in den Einrichtungen vermittelt werden. Dies gilt auch für Kinder mit Behinderung und unterschiedlichen sozialen Verhaltensweisen.

Die Kinder sollen auf unterschiedlichen Ebenen in ihrer sozialen Entwicklung unterstützt werden: Insbesondere der Umgang mit anderen Menschen ist für die Kinderfreunde Grundlage zur Entfaltung. Das pädagogische Ziel des Vereins ist die „umfassende Persönlichkeitsentwicklung des Menschen, also die Fähigkeit und Bereitschaft zur Selbstbestimmung, Mitbestimmung, Solidarität und Verantwortungsübernahme.“

Kinder in Wien KIWI


„In Freude miteinander wachsen“ lautet das Leitmotto des Vereins Kinder in Wien (KIWI). Damit will der Verband seine Bereitschaft zur Weiterentwicklung und zum lebenslangen Lernen ausdrücken.

Kinder in Wien führt Kindergarten- und Hortgruppen und betreut Kinder zwischen einem und zehn Jahren. Die Einrichtung beschreibt sich als „innovative Organisation, die ideenreich neue Wege geht, sich kontinuierlich weiterentwickelt und in der Pädagogik Akzente setzt“. Um die Interessen der Kinder, Familien, Kindergarten- und Hortpädagoginnen und -Pädagogen zu fördern, ist der Verein gesellschaftspolitisch tätig.

Das pädagogische Angebot von KIWI ist vielfältig und für unterschiedliche Richtungen der in der- und Jugendpädagogik offen. Daher werden auch mehrere pädagogische Richtungen ins Konzept integriert. Es wird unter anderem nach den Grundsätzen der Montessoripädagogik („Hilf mir, es selbst zu tun!“), Freinetpädagogik („Den Kindern das Wort geben“), Reggiopädagogik (Fokus auf Entscheidungsfreiheit) und Motopädagogik (Bewegung als Medium) gearbeitet.

Kindercompany

Bei der Kindercompany stehen die Unterstützung und Entlastung berufstätiger Eltern im Vordergrund. Flexible Bring- und Abholzeiten sollen den Familien entgegenkommen, um eine gute Balance zwischen Beruf und Familie zu ermöglichen. Das Ziel der Kindercompany ist es, den Kindern zu einer unbeschwerten Kindheit zu verhelfen, wofür es auch unbeschwerte Eltern braucht.

Pädagogisch legt die Kindercompany den Schwerpunkt auf kreative Entfaltung (malen, basteln, werken,…), Bewegung, sprachliche Entwicklung (sich ausdrücken und zuhören lernen,…) sowie Rituale, an die sich das Kind gewöhnt. Es werden auch einige bilinguale Kindergärten angeboten.

Außerdem bemüht sich die Kindercompany, dass sich Kinder ihres eigenen Selbstwerts bewusst werden. Dies soll wiederum dadurch geschehen, dass Qualitäten und Stärken der Kinder gefördert werden und ihnen geholfen wird, zu lernen, mit ihren Schwächen gut umzugehen. Derzeit betreibt der Verein an 24 Standorten Kindergärten, Krippen und Horte.

Dachverband der Wiener Privatkindergärten und -horte

Seit mehr als 50 Jahren vertritt der Dachverband der Wiener Privatkindergärten & -horte die Interessen der politisch und konfessionell unabhängigen Kindergärten in Wien. Derzeit sind über 50 Privatkindergärten und -horte Mitglieder in ihrer Standesvertretung.

Der Dachverband bietet seinen Mitgliedern die Möglichkeit zur gemeinsamen Präsentation ihrer Einrichtungen und Angebote. Da alle Mitglieder des Verbandes politisch und konfessionell unabhängig sind, wird ihr Handeln ausschließlich durch die pädagogischen Grundsätze bestimmt.

Dem Dachverband ist besonders wichtig, Kindern die Möglichkeit zu geben, sich eigenständig zu entfalten und ihre Persönlichkeit zu finden. Dies soll vor allem durch individuelle Förderung und Betreuung geschehen. Auch Flexibilität steht beim Dachverband der Wiener Privatkindergärten im Fokus. Man will den Eltern bei sozialen Herausforderungen zur Seite stehen und rasch auf etwaige Schwierigkeiten reagieren.

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