Montessori fürs Baby – Ideen für den Alltag

Montessori haben viele schon mal gehört, aber warum sollte man Montessori Ideen und Materialien eigentlich in den Alltag einbauen? Was macht das für einen Sinn?

Für mich persönlich sind die Montessori Ansätze eine sinnvolle Ergänzung im Familienalltag und im Spielbereich, um die Selbständigkeit und die Freude am selbstbestimmten Lernen meiner Tochter zu fördern.

Zurückhaltung fördert Selbständigkeit

„Hilf mir, es selbst zu tun!“ ist hier der Leitsatz. Dabei ist die Beobachtung des Kindes im Alltag der erste Schritt: Womit beschäftigt es sich am liebsten, wo liegen die Interessen? Wo treten vielleicht Hindernisse für das Kind auf? Was könnte man verändern damit es eigenständig das tun kann, was es gerade braucht.

 

Ja manchmal ist es wirklich eine Herausforderung „nur“ zu beobachten. Ich sehe zum Beispiel, wie meine Tochter mit einem Ding hantiert und weiß natürlich wie es „richtig“ funktioniert. Dann muss ich mich zurückhalten um nicht einzugreifen. Ich versuche sie nicht bei ihrer „Arbeit“ zu stören.
Stattdessen sehe ich, wie meine Tochter ihre eigene Lösung findet und das ist meist sehr faszinierend. Eine Lösung, die sie zufrieden macht. Und so wird sie weiterhin Lust haben zu forschen, sich immer schwierigere Aufgaben zu stellen und vor allem neugierig bleiben. Sie wird selbst herausfinden wollen, wie sie zu einer befriedigenden Lösung kommt und damit Freude am Lernen haben.

„Hilf mir, es selbst zu tun!“ ist hier der Leitsatz. Dabei ist die Beobachtung des Kindes im Alltag der erste Schritt: Womit beschäftigt es sich am liebsten, wo liegen die Interessen? Wo treten vielleicht Hindernisse für das Kind auf? Was könnte man verändern damit es eigenständig das tun kann, was es gerade braucht.

Korb mit Bürsten

So findet lernen statt. Aus einem großen Maß an Neugierde und der Möglichkeit, auf ganz individuelle Art und Weise eine eigene Lösung zu finden, die sich gut anfühlt. Dies tut ihrem Selbstwertgefühl immens gut.

Und wenn sie wirklich Hilfe braucht, wird sie sich diese holen oder ich werde es erkennen und für sie da sein. Wir müssen nur lernen, unseren Kindern mehr zuzutrauen.

Wenn man zu Hause Montessori umsetzen möchte, stellen sich viele Eltern die Frage: Wo fängt man denn da am besten an?

Hier sind 7 Tipps

  • Alles in Reichweite und Bodennähe des Kindes platzieren
  • Spielsachen auf Augenhöhe der Kinder bringen
  • Offene, gut sortierte und übersichtliche Regale
  • Eine überschaubare Anzahl an Material
  • Zeit geben zum Experimentieren
  • Körbe zur Ordnung von mehrteiligem Spielzeug wie z.B. Bausteinen nutzen
  • Möbel in Kindergröße

Mit diesen Tipps schafft ihr eine Umgebung für mehr Eigenständigkeit und Spielfreude. Und so gelingt es uns, unsere Kinder dabei zu beobachten, wie sie im eigenen Tempo und selbständig viele neue Entdeckungen machten.

Holzeier

Lieblingsspiele

Das erste und liebste Puzzle unserer Tochter ist ein Holzei und ein Eierbecher. Zuerst hat sie es verwendet um es zu betasten, zu „beschmecken“ um zu erfahren, wie es sich in der Hand anfühlt und wie es sich verhält, wenn ihr das Ei aus der Hand fällt. Es rollt davon und kugelt durch den Raum. Dann krabbelt sie ihm hinterher. Sie probiert auch, ob das Ei in der Eierbecher passt, oder in eine Dose. Später wird sie vielleicht im Rollenspiel das Ei zubereiten und uns servieren.

Diverse Spielzeuge

Sie räumt auch oft sämtliche Materialien von ihrem Regal, sortiert die Holzringe in einen anderen Korb, und überprüft, ob die Deckel der Marmeladegläser durch verschiede Öffnungen passen. Dann entdeckt sie, dass die silberne große Schale beim Anstoßen in Bewegung kommt, sie beobachtet wie sich diese dreht und langsamer wird. Das ist ihre Arbeit. Sie experimentiert und ist sehr konzentriert.

Weitere einfache Spielideen für Kinder ab ca. 8 Monaten:

  • Ringe auf einen Holzstab fädeln
  • Kugeln (Holzkugel, Filzball, …) durch eine oder mehrere Papprollen, die mit Masking Tape an der Wand fixiert sind, rollen lassen
  • Passende Deckel zu kleinen Dosen suchen und diese dann öffnen und schließen
  • Sortierbox 1: Kartonbox (z.B. Taschentücherbox o.a.) mit einem kleinen Schlitz auf dem Deckel, dazu ein Korb mit Holzscheiben – einfache Variante des Steckwürfel
  • Sotierbox 2: größere Öffnung für Häkelbälle, Holzkugeln etc.
  • einen Korb mit verschiedenen Bürsten: mit weichen und etwas härteren Borsten (z.B. Nagelbürste, Gemüsebürste, weiche Babyhaarbürste, Gesichtsbürste…)
  • Kleine Kirschkernkissen in einen Korb legen und werfen
  • Erste Bausteine zum „ergebnisoffenen“ Spielen
  • Holzkochlöffel und ein paar kleinere Töpfe sowie Topfdeckel, Honiglöffel
  • Große Zwirnspule
  • Korb mit einfachen Musikinstrumenten: Rassel, kleine Tamburin, Glöckchen z.B. Glöckchen auf einem Stiel
  • Naturmaterial: wie z.B. Tannenzapfen, riesige Walnüsse, große Steine, Schneckenhaus, Muscheln usw.
  • Matroschka Puppe
Diverses Zeug

Dieses einfache gehaltene Spielmaterial weckt die Kreativität und inspiriert die Kinder. Spielsachen aus natürlichen Stoffen, wie zum Beispiel Holz, Stoff, Filz, Wolle und Naturmaterial oder selbstgemachte Knete fördern auch die Sinne. So entdecken die Kinder mit allen Sinnen ihre Umwelt.

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Ein Artikel von

Portraitfoto Marie-Thérèse Schmiedleitner

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