Mamaglück und Arbeitslust – Barbara, die Bauingenieurin

Es gibt Mamas, die sowohl in der Arbeit als auch zuhause „am richtigen Platz“ sind. In der Serie „Mamaglück und Arbeitslust“ geht es heute um Barbara. Sie ist Bauingenieurin und hat zwei Kinder im Alter von 5 und 7 Jahren.

Liebe Barbara, wie geht es dir als arbeitende Mama? 

Grundsätzlich geht es mir gut. Heute war allerdings ein spezieller Tag. Mir ist es besonders aufgefallen, dass ich am Abend und in der Früh nur kurz Zeit für die Kinder hatte. Die Zeiten miteinander sind an Schultagen wirklich sehr beschränkt. Am Freitag bin ich zuhause und das ist ein großer Vorteil. Ich habe drei Tage mit der Familie und vier Tage in der Arbeit. Das verteilt sich für mich persönlich recht gut. Aber an den Arbeitstagen sind es recht kurze Zeiten mit der Familie. 

Merkst du auch bei den Kindern, dass ihnen die Zeit abgeht? 

Nicht unbedingt. Heute war ein schöner Beispieltag: Sie empfangen mich mit einer Freude, wenn ich nachhause komme und springen mir entgegen.

Auch wenn wir nur mehr eine Stunde bis zum Schlafen gehen haben, zeigen sie mir: Jetzt ist es schön. Es ist gut, dass du jetzt da bist.

Auch wenn wir nur mehr eine Stunde bis zum Schlafen gehen haben, zeigen sie mir: Jetzt ist es schön. Es ist gut, dass du jetzt da bist. Das ist bei kleineren Kindern sicher einfacher, weil sie besser im Moment leben können. Wenn sie älter sind, denken sie mehr mit, haben mehr Erwartungen und hinterfragen dich. So fragte mein Sohn heute: „Aber du wolltest doch schon früher kommen, oder?“ 

Wer unterstützt dich bei der Betreuung der Kinder? 

Auf jeden Fall ganz umfassend mein Mann. An den Tagen, an denen ich arbeite, übernimmt er die Kinder und ist zuhause. Und es gibt mindestens einen Großelterntag, manchmal auch zwei in der Woche. Das ist jede Woche so und funktioniert gut.

Welche Lösungen habt ihr, wenn jemand krank ist? 

Grundsätzlich ist immer jemand zuhause, auch während der Kindergarten- und Schulzeiten.  Entweder wir sind zuhause oder es ist jemand verfügbar. 

 

Wenn du an deine Arbeitszeiten und Arbeitsbedingungen denkst, kannst du sagen, du hast einen familienfreundlichen Arbeitgeber?

Ja, den habe ich. Wenn ich in der früh Zeit brauche mit den Kindern, weil jemand krank ist, kann ich auch einmal später kommen. Auch wenn in der Schule oder im Kindergarten einmal Besprechungen oder Feste wie z.B. Weihnachtsfeiern sind, ist das kein Problem. Hier ist mein Arbeitgeber sehr flexibel. Alles ist ausmachbar. Bei Terminen mit externen Partnern ist es natürlich problematischer, aber da finden wir Lösungen in der Familie.

Vom Rahmen und von den Rahmenbedingungen her passt es also gut. Allerdings möchte ich an meiner eigenen Disziplin arbeiten, von der Arbeit aufzustehen und mir die Familienzeit zu nehmen. Weil Familienzeit auch wichtig ist. Die Arbeit ist mir wichtig und ich möchte die Dinge so weit wie möglich abschließen, aber manchmal muss ich sagen: JETZT stehe ich auf, damit ich noch Familienzeit habe. 

Wie schaffst du den Übergang von Familie zu Beruf bzw. von Beruf zu Familie? Kannst du schnell umschalten von einer Rolle in die andere? 

Ich habe den Vorteil, dass ich eine relativ lange Reisezeit habe. Mein Fahrweg dauert zwischen 45 und 60 Minuten. Da geht das Umschalten ganz gut. Zuhause fordern die Kinder sowieso meine Aufmerksamkeit.

Sie fordern dich im Moment und wenn man das annimmt, dann ist man auch ganz in dem Moment.

Sie fordern dich im Moment und wenn man das annimmt, dann ist man auch ganz in dem Moment. Das find ich sehr schön an Kindern und bewundernswert. Sie können ganz bei der Sache sein und ganz da sein. 

Gibt es noch Zeit für dich selbst?

Die Zeit für mich und die Zeit für uns als Paar beginnt nach dem Schlafen gehen der Kinder. Oder wir nehmen uns die Zeit am Wochenende bzw. im Urlaub. Wobei ich ein bisschen aufpassen muss, dass ich mir nicht zu viel und zu oft Arbeit mit nachhause nehme. Wenn ich nicht zu viel Arbeitstätigkeit vom Job daheim belege, dann ist die Zeit für mich selbst auch ausreichend. Grundsätzlich passt das gut.

Hast du Tipps für andere Mamas, wie es gut gelingt, Arbeit und Familie unter einen Hut zu bringen?

Ich bin sehr toll unterstützt von meinem Mann und den Großeltern, daher ist es für mich schwer hier Tipps zu geben. Ich denke, ich habe es relativ einfach, weil ich viel Unterstützung habe. Es bleibt nur wenig an mir hängen, weil es da mehrere Personen gibt, die sich einbringen.

Es ist nicht nur allein mein Job, alles unter einen Hut zu bringen.

Es ist nicht nur allein mein Job, alles unter einen Hut zu bringen. Bei den Tagen, wo ich arbeiten bin, muss ich mich um nichts anderes kümmern. Ich darf arbeiten gehen und bekomme dann ein Abendessen zuhause. Die Kinder waren heute im Pyjama. Wir konnten ein Buch lesen und dann schlafen gehen. Das Drumherum, die Pflichten, sind erledigt. An den Tagen, wo ich zuhause bin, mach ich das dann genauso und mein Mann kann heimkommen, ohne noch große Arbeiten machen zu müssen. Am Großelterntag ist es ebenso. Da halten sie uns den Rücken frei.  

 

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Ein Artikel von

Portraitfoto Claudia Nemecek

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