Eine Mama für den Notfall: Kinderbetreuung für den Fall der Fälle

Alle Eltern kennen es und für viele Leute stellt es ein großes Problem dar: Wenn das Kind unerwartet krank wird und man niemanden hat, der es pflegen kann. Man hat einen wichtigen Termin den man nicht absagen kann, die Großeltern sind nicht verfügbar und der Babysitter hat eine wichtige Prüfung auf der Uni. Was soll man also tun? Wen kann man in dieser Notsituation rufen? Wer kümmert sich gut um das kranke Kind?

Neun Uhr abends, unverkennbare Geräusche aus dem Kinderzimmer, dann Weinen. Jeder, der kleine Kinder hat, kennt so eine Situation und weiß, was jetzt zu tun ist: Das Kind wird getröstet, gewaschen, beruhigt, bekommt frisches Nachtgewand. Man zieht die Bettwäsche ab, wischt den Boden auf und säubert notdürftig das Kuscheltier, das es auch „erwischt“ hat. Man weiß, dass es mit der Nachtruhe fürs erste vorbei ist, egal, ob man am nächsten Morgen beim Chef, bei wichtigen Kunden, bei Patienten, Schülern oder bei wem auch immer unabkömmlich ist. So lange wie notwendig ist Dienst am Krankenbett, dann schläft das Kind erschöpft ein. Ich tappe im Halbdunkel nach dem Handy und wähle die eingespeicherte Nummer. „KiB children care, Grüß Gott.“ Die Wärme und Freundlichkeit der Stimme gibt mir Geborgenheit. Ich kenne dieses Gefühl noch aus der Zeit, als ich mir bei meiner eigenen Mutter Rat holen konnte. „Das ist doch nicht so schlimm, ich helfe dir“, hieß es da. Und jetzt, wo ich erwachsen bin? Wenn ich die Mutter bin, von der Trost und Hilfe erwartet wird, die immer mindestens einen Ausweg kennen muss? Auch wenn man im kurzen Gespräch mit der KiB-Mitarbeiterin nur Uhrzeiten, Namen, Nummern austauscht, höre ich heraus: „Wir lassen dich nicht allein.“ Am Morgen sitze ich mit meinem älteren Sohn beim Frühstück. Es läutet, er läuft zur Türe, um zu öffnen, kommt zornig zurück: „Voll gemein, die Lea kann wieder daheim bleiben!“ Gut, ich weiß also schon, dass sie ihm sympathisch ist. „Red´ nicht so, sei froh, dass du nicht krank bist!“ harsche ich ihn an und wende mich der Dame zu, die sich vorstellt und sich die Hände wäscht, ganz selbstverständlich, als wäre sie täglich hier. „Jetzt schläft die Kleine noch“, sage ich und bin sicher, dass ich mir keine Sorgen machen muss. Ich weiß, es wird so sein wie an all den anderen Tagen, als eine Notfallmama bei einem meiner Kinder war. Ich werde am Ende des Arbeitstages mit glockenhellem „Hallo Mami!“ begrüßt werden und hinter dem Kindergesichtchen wird das freundliche Lächeln einer Dame auftauchen, die mir, ein Kinderbuch, einen Puzzlestein oder eine Bastelschere in der Hand, berichten wird, wie nett es mit meinem Kind war und dass es wohl wieder fast gesund sei.

Wurde mein Kind wirklich nur betreut?

Das Team von KiB children care freut sich, wenn Eltern solche Rückmeldungen senden. Denn seit mehr als fünfzehn Jahren organisieren sie in ganz Österreich Notfallmamas, die bei den Familien kurzfristig einspringen, wenn Kinder oder Eltern krank sind. Ursprünglich wurde KiB vor mehr als 30 Jahren gegründet, um Eltern zu ermöglichen, ihr Kind im Krankenhaus zu begleiten. Mittlerweile wird Eltern mir kranken Kindern nicht nur geholfen, wenn ihr Kind ins Krankenhaus muss. Auch wenn Kinder wegen der üblichen Kinderkrankheiten und Verkühlungen zu Hause gesund gepflegt werden müssen, hat KiB für Eltern eine große Entlastung parat: die Notfallmamas!

Familie und Beruf: Wenn Kinder erkranken

Alle Eltern kennen die Situation, wenn Kinder erkranken und sie zu Hause betreut werden müssen. Meist ist auch alles perfekt organisiert, aber manchmal kommt etwas Unerwartetes dazwischen. Einerseits möchten Eltern natürlich am liebsten selbst beim kranken Kind bleiben und es gesund pflegen, andererseits sind sie am Arbeitsplatz gefordert. Wichtige berufliche Termine können manchmal nicht verschoben werden. Auch beim Chef, bei der Chefin oder beim Kollegium möchte man nicht unbedingt mit allzu vielen Fehlzeiten glänzen. Wenn in einer Familie mehrere Kinder sind, ist die Pflegefreistellung außerdem rasch aufgebraucht. Und wenn keine Pflegetage mehr offen sind, greifen Eltern oft dankbar auf die Hilfe der Großeltern zurück. Aber was, wenn Oma und Opa weit weg wohnen oder selber krank sind?

Wer bleibt beim Kind zu Hause, wenn Papa und Mama zur Arbeit gehen und niemand aus der Familie da ist?

Außergewöhnliche Situationen – außergewöhnliche Lösungen

Der Verein KiB children care unterstützt Eltern bei der Betreuung erkrankter Kinder zu Hause und organisiert in solchen Notfällen eine Notfallmama!

Kinderbetreuung wenn die Eltern erkranken

Eine Notfallmama betreut kranke oder gesunde Kinder, wenn ein Elternteil erkrankt ist und deshalb als Betreuungsperson ausfällt. Außerdem kommt eine Notfallmama zu den gesunden Geschwisterkindern, wenn Eltern ein krankes Kind im Krankenhaus begleiten.

Mutter liest krebskranke Tochter ein Buch vor

Wie springt die Notfallmama ein?

KiB organisiert österreichweit Notfallmamas für die Betreuung erkrankter Kinder zu Hause und unterstützt bei den anfallenden Kosten. Die Eltern rufen unter 0664 / 620 30 40 bei KiB an und teilen ihren Betreuungsbedarf mit. KiB versucht dann eine Organisation oder eine regionale Notfallmama zu finden, die den Betreuungsbedarf abdecken kann.

Welche Kosten fallen an?

Die KiB-Mitgliedschaft kostet Euro 14,50 im Monat, egal wie viele Kinder eine Familie hat. Bei den Kosten für die Notfallmama (ca. 8 Euro/ Stunde) unterstützt KiB finanziell.

Können sich Kinder rasch auf Notfallmamas einstellen?

Da die Kinder zu Hause in ihrem eigenen Reich sind, wo sie sich wohl fühlen und als Kindergarten– oder Schulkinder an Fremdbetreuung gewöhnt sind, können sie sich recht rasch auf eine neue Person einstellen. Die Notfallmamas haben große Freude am Umgang mit Kindern und kümmern sich in dieser Zeit ausschließlich um das Kind. Das spüren und schätzen die Kinder! Deshalb funktioniert es sehr gut, wenn kurzfristig eine bisher fremde Person zum Kind kommt.

In welchen Situationen kommt die Notfallmama?

Eine Notfallmama kommt nach Hause und betreut das erkrankte Kind, damit es in Ruhe gesund werden kann. Sie liest vor, erzählt Geschichten, spielt und bastelt. Diese Betreuung betrifft die üblichen Infekte, Verkühlungen und Kinderkrankheiten, die keine spezielle medizinische Versorgung erfordern, denn die Notfallmamas sind kein medizinisches Personal.

Was ist KiB children care?

KiB ist ein Familienselbsthilfeverein. Eltern werden organisatorisch, finanziell und ideell bei der Betreuung und Pflege ihrer erkrankten Kinder zu Hause und bei einem Krankenhausaufenthalt unterstützt. Das Team von KiB ist Tag und Nacht unter 0664 / 620 30 40 erreichbar. In den letzten 30 Jahren hat KiB viele Verbesserungen für alle Familien erreicht, so z.B.: die Streichung des Selbstbehaltes für Kinder im Krankenhaus, die Senkung der Begleitkosten, die Neuregelung der Pflegefreistellung und damit eine große Erleichterung für Patchwork Familien und vieles mehr. Der Verein setzt sich weiter für die Rechte der Kinder im Krankenhaus ein. Nach der Erfüllung der ersten Vision von KiB: „kein Kind soll allein im Krankenhaus sein“, setzt sich das gesamte Team mit Herz und Liebe für seine nächste Mission ein: „keine Familie soll allein im Krankheitsfall sein“. Denn Mütter und Väter sind die wahren Helden und Heldinnen des Alltags.

Benötigen Sie Hilfe?

Für weitere Informationen zu den Leistungen der KiB Notfallmamas besuchen Sie die offizielle Homepage. Dort erfahren Sie alles über die Mitgliedschaft, den Verein und über den Ablauf. Bei Fragen können Sie uns auch gerne schreiben oder uns direkt kontaktieren.

KiB children care
Verein rund ums erkrankte Kind
4841 Ungenach 51

Telefon: 07672 / 8484
Mail: verein@kib.or.at

Internet: www.notfallmama.or.atwww.kib.or.at

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