Alpha-Glaubenskurs: Erfahrungen von Teilnehmern

Glaube ist etwas Individuelles, der Weg zum Glauben auch. Warum haben andere einen Glaubenskurs besucht? Und was hat er bei ihnen bewirkt?

In die Kirche zu gehen war für sie so ähnlich wie zur Schule zu gehen, schreibt Philippa, eine Absolventin des Alpha-Glaubenskurses* – es war etwas, das man eben tue. Als sie dreizehn war, hat sie sich gefragt: Warum mach ich das eigentlich? Und das war der Zeitpunkt, an dem sie angefangen hat, sehr viele Dinge infrage zu stellen. Sie hatte eine schwierige Zeit. Spätestens, als ihr Vater verstorben ist, hat sich Philippa gefragt, was eigentlich der Sinn des Ganzen sei. Und das ließ sie realisieren, dass sie ihren Glauben brauchte. Menschen werden krank, Dinge gehen schief, das Haus brennt möglicherweise nieder – da lehne sie sich lieber an Gott an, als gar keinen zu haben, schreibt Philippa über ihre Erfahrungen.

Dann kam sie zu einem Alphakurs. „Ich hatte keine Ahnung, was ich erwarten sollte. Ich war als Kind bei Veranstaltungen der Kirche und war nie ganz beteiligt. An Alpha habe ich aber die Struktur gemocht. Einfach, die Portionen klein genug, um mich nicht zu überfordern. Unsere Gruppe war gut durchmischt und wir konnten die großen Themen des Glaubens diskutieren – wo sonst könnte das passieren?

Erst hab ich ja gedacht, ich weiß bereits, was der Glaube ist, ich brauche das nicht. Aber es ist nicht gut, so engstirnig zu sein.

Ich hab etwas Unerwartetes bekommen, es hat mich herausgefordert und meine Perspektive verändert.“

Jeder hat eine große Sehnsucht

Wir sind alle hungrig nach etwas, war die „ultimative Botschaft“ am ersten Abend von Alpha, schreibt ein anderer Absolvent des Glaubenskurses*. Und da ist kein alkoholisches Getränk, kein Shoppingcenter und kein Urlaub, der mit der Liebe Gottes mithalten könnte – sie ist es, die den Hunger stillt. Dann habe er sich gefühlt, als sei er endlich in der Umgebung angelangt, in der er seine Fragen über den Glauben und das Leben stellen könne. Die Gespräche in den Kleingruppen waren für ihn das Highlight des Abends. Die Erzählungen der Menschen waren unterschiedlich, aber alle hatten ein Merkmal: den Hunger nach der Fülle des Lebens.

Die Gespräche drehten sich um die Frage: Wenn du Gott eine Frage stellen könntest, welche wäre das?

„Keine alltägliche Frage, aber es fühlte sich an, als würden wir alle gemeinsam an etwas arbeiten, an etwas Ernsthaftem, das Folgen für uns alle hat“, schreibt er weiter. Die Leute antworteten: „Ich würde Gott fragen, warum es auf dieser Welt so viel Leid gibt“ und „Ich würde ihn fragen, was der Sinn des Lebens ist.“ Abende voller tiefsinniger Fragen und tiefsinniger Antworten.

Glaube entdecken: Neue Chance in der Familie

Mit der Gründung einer Familie wird der eigene Glaube (erneut) auf die Probe gestellt. Wie Philippa haben viele Menschen in irgendeiner Form einen Glaubensbezug, als Eltern stehen sie aber plötzlich vor der Frage, ob sie kirchlich heiraten, die eigenen Kinder taufen oder ob sie die Kommunion empfangen möchten. Sie entwickeln Rituale der religiösen Feierlichkeiten in der Familie – oder nicht. Und auf einmal möchten sie wissen: Welche Bedeutung steckt dahinter? Glaube ich daran? Ja, was glaube ich eigentlich?

Der Alphakurs ist eine Möglichkeit, das herauszufinden. Weltweit wird Alpha von allen christlichen Kirchen in 169 Ländern auf über 100 Sprachen durchgeführt. Über 22 Millionen Menschen haben innerhalb der letzten 20 Jahre an einem Alphakurs teilgenommen. Als Einführungskurs in den christlichen Glauben hat Alpha seinen Ursprung in der anglikanischen Kirche Holy Trinity Brompton (HTB). Ab Herbst 2016 gibt es einen Kurs in 1010 Wien, der sich speziell an junge Familien richtet.

*Berichte von Alpha UK.

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