Die Sprachen der Liebe für Kinder

edes Kind hat seine Sprache der Liebe. Ist mein Kind sehr dankbar, wenn ich es streichle? Oder leuchten seine Augen, wenn ich ihm ein Geschenk mitbringe?

Unsere vier Kinder sind sehr unterschiedlich. Sie haben unterschiedliche Arten, Dinge wahrzunehmen und sich auszudrücken. Das ist wunderbar, jeder ist ein Unikat Gottes. Ich hab jedes einzelne in seiner Eigenart besonders gern!

Jedes Kind mit seinen Bedürfnissen wahrnehmen

Manchmal kann diese Unterschiedlichkeit jedoch im Alltag zu Schwierigkeiten und Missverständnissen führen. Drei von ihnen sind große Kuschler, und da gibt es schon mal ein Gerangel um den Vorzugsplatz auf Mamas Schoß. Manchmal muss ich sogar eine „Kuschelordnung“ einführen, wo einer nach dem anderen drankommt.

Mir ist es wichtig, dass jeder auf seine Kosten kommt und alles halbwegs gerecht abläuft. Doch Gerechtigkeit funktioniert oft nicht in dem Sinne, dass jeder genau dasselbe bekommt. Gregor, unser Jüngster, braucht meist nur fünf Minuten ausschließlicher Aufmerksamkeit und Körperkontakt, dann zieht er wieder zufrieden seiner Wege. Sara hingegen liebt ausgiebige Vorlese-Zeiten und erzählt gerne von ihren Erlebnissen, während ich sie im Arm halte. Da jeder einzelne andere Bedürfnisse hat, braucht er auch unterschiedliche Dinge in unterschiedlichem Ausmaß.

Für Benni ist kuscheln und reden mit Mama am Abend ein Genuss, Fritz hat es lieber, wenn ich ihn praktisch umsorge, z.B. pünktlich zu Mittag koche und seine Leibspeise öfters in den Kochplan einbaue. Für mich gehört es zur täglichen Beziehungspflege, diese Dinge wahrzunehmen und ernst zu nehmen.

Buch „Die fünf Sprachen der Liebe für Kinder“

Die Lektüre des Buches „Die fünf Sprachen der Liebe für Kinder“ von Gary Chapman und Ross Campbell hat mir sehr geholfen, meine Kinder genauer zu beobachten und auf ihre individuellen Bedürfnisse gezielter einzugehen. So wie bereits im Buch „Die fünf Sprachen der Liebe“ für Erwachsene erklärt wird, hat auch jedes Kind seine eigene Sprache der Liebe. Oft sind es auch zwei. Natürlich ist es für Kinder ganz wichtig, dass sie alle Facetten von Liebe und Zuwendung erfahren, besonders wenn sie noch klein sind. Wenn sie dann größer werden, kristallisiert sich langsam heraus, worauf sie besonders stark reagieren. Ist mein Kind besonders dankbar, wenn ich es streichle? Oder leuchten seine Augen, wenn ich ihm ein kleines Geschenk mitbringe?

Wie drückt das Kind Liebe aus?

Auch folgende Beobachtungen können gute Hinweise liefern: Wie drückt mein Kind seine Liebe mir gegenüber aus? Umarmt es mich oft ganz spontan? Möchte es „rangeln“? Auch dies kann ein Ausdruck für das Bedürfnis nach Körperkontakt sein.

Worüber mault mein Kind auffallend oft? „Mama, du hast keine Zeit für mich!“ Oder: „Mama, wann gibt es endlich wieder was Anständiges zu essen?“ Besonders bei Teenies kann dies sehr aufschlussreich sein. 😉

Mit meiner fünfjährigen Tochter hab ich neulich ein „Spiel“ gemacht zu diesem Thema. Ich hab ihr der Reihe nach verschiedenste Personen aufgezählt und sie gefragt, warum sie weiß, dass diese Person sie lieb hat. Da sind sehr interessante Antworten gekommen. Das Thema Kuscheln war sehr wichtig, aber auch das Thema ungeteilte Aufmerksamkeit. Bei einzelnen Personen kam aber: „Ich weiß es nicht, dass mich XY lieb hat.“ Auch wenn das so sicherlich nicht stimmt, nehmen Kinder Liebe nur wahr, wenn sie verständlich ausgedrückt wird. Deshalb ist es so wichtig, die Liebessprachen unserer Kinder zu kennen!

Sprachen der Liebe für Kinder kennen hilft im Alltag

Auch im Bezug auf Kritik und Tadel ist dies wichtig. Ein Kind, das Zärtlichkeit als Liebessprache hat, reagiert besonders stark auf verbale oder körperliche Grobheit oder Zurückweisung. Ein Kind, das Aufmerksamkeit braucht, leidet sehr, wenn man es ignoriert oder isoliert. Für ein Kind, das viel Lob braucht, wiegt jede Form von Zurechtweisung doppelt so schwer. Das soll nun nicht heißen, dass man dem Kind nun ständig alles geben muss, auch wenn es sich daneben benimmt. Aber ich denke, es hilft schon, wenn wir insofern aufmerksam und achtsam sind. Wir lieben unsere Kinder, das sollen sie auch ganz deutlich spüren!

 

Ähnliche Artikel

Ein Artikel von

Weitere Artikel des Autors lesen